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Science Story: Mathematische Modellierung, die Möglichkeiten sind ENDLESS

DDr. Gudrun Schappacher-Tilp, 09. Juli 2024
Bild von Gudrun Schappacher-Tilp

Gudrun Schappacher-Tilp ist assoziierte Professorin am Institut Electronic Engineering. In dieser Science Story widmet sie sich ihrer Leidenschaft: der mathematischen Modellierung, Datenanalyse und dem maschinellen Lernen. Und sie schildert, wie diese Methoden elektronische Systeme nachhaltiger, kostengünstiger und zuverlässiger machen können.

Mathematische Modellierung, Datenanalyse und maschinelles Lernen sind integrale Bestandteile in der Forschung und Technologieentwicklung. Sie sind mächtige Werkzeuge, um komplexe Systeme zu verstehen, Vorhersagen zu treffen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

In der Modellierung nutzen wir die mathematische Sprache, um reale Phänomene zu beschreiben. Diese Modelle können physikalische, biologische, wirtschaftliche oder technische Systeme umfassen und ermöglichen, das Verhalten dieser Systeme zu simulieren und zu analysieren. Mit ihrer Hilfe können wir tiefere Einblicke in die Funktionsweise und die zugrunde liegenden Mechanismen von Systemen gewinnen.

Haben wir große Datenmengen, können wir mit statistischen Methoden und Algorithmen zur Mustererkennung relevante Merkmale identifizieren, Strukturen analysieren und Hypothesen testen. Datenanalyse kann auch mit maschinellem Lernen erfolgen. Maschinelles Lernen ist ein Teilgebiet der künstlichen Intelligenz, das Algorithmen und statistische Modelle verwendet, um Computersysteme zu befähigen, aus Daten zu lernen und Entscheidungen zu treffen. Durch das Training von Modellen mit historischen Daten können wir Vorhersagen treffen, Klassifikationen durchführen und Aufgaben automatisieren. Das momentan vielleicht prominenteste Beispiel ist chatGPT von OpenAI, das seit 2023 regelmäßig für Erstaunen sorgt.

Projekt ENDLESS: Enabling Dependable Embedded Systems

Ein Beispiel für den Einsatz von mathematischer Modellierung, Datenanalyse und maschinellem Lernen am Institut für Electronic Engineering an der FH JOANNEUM ist das FFG Coin Aufbauprojekt ENDLESS. Dieses Projekt widmet sich der Entwicklung zuverlässiger Embedded Systeme. Eingebettete Systeme sind spezialisierte Computersysteme, die in größere elektronische Systeme integriert sind und eine Schlüsselrolle in so gut wie allen elektronischen Geräten spielen. Die Zuverlässigkeit dieser Systeme ist von entscheidender Bedeutung. Die Auswirkung von Ausfällen reicht von ärgerlich, wenn zum Beispiel das neue Smartphone streikt, bis hin zu tödlich, wenn beispielsweise beim autonomen Fahren oder bei Operationen das System versagt.

ENDLESS zielt darauf ab, die Automatisierung in der Entwicklung eingebetteter Systeme zu erhöhen, um deren Zuverlässigkeit zu steigern und damit auch die Nachhaltigkeit elektronischer Geräte zu erhöhen. Das optimale Zusammenspiel von Software und Hardware, Security Analysen und elektromagnetische Verträglichkeitsanalysen (EMV) stehen im Mittelpunkt des Projekts.

 

Photo: © Teiniker

Ein wesentliches Element ist der Einsatz von Data Mining und maschinellem Lernen zur Früherkennung von Risiken und zur modellbasierten Vorhersage für automatisierte Tests. Diese Techniken ermöglichen es, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, was die Zuverlässigkeit eingebetteter Systeme deutlich erhöht. Durch die Automatisierung dieser Prozesse wird eine hohe Testeffizienz und -abdeckung erreicht, ohne die Kosten zu erhöhen.

Mathematische Modellierung, Datenanalyse und maschinelles Lernen tragen somit zur Zuverlässigkeit und Effizienz elektronischer Systeme bei und ermöglichen nachhaltigere, kostengünstigere und sicherere Produkte. Ressourcen können optimal genutzt und die Lebensqualität in vielen Bereichen verbessert werden.

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