Im Rahmen des Unterrichtsfaches Beratungstechnik nahmen Studierende des Bachelorstudienganges „Diätologie“ erstmalig an einem speziell auf sie zugeschnittenen interprofessionellen Simulationstraining zum Thema „Ernährungsberatung im Akutsetting Krankenhaus“ teil.
Simulationstraining in der Ernährungsberatung
Stefanie Berger, Manuela Hatz, Maria Preininger und Isabella Zechner, 12. Juli 2021Optimale Vorbereitung für die Praxis im geschützten Rahmen
Im Simulationszentrum des Instituts Gesundheits- und Krankenpflege werden regelmäßig Trainings durchgeführt, um unterschiedliche Situationen aus der Praxis der Pflege zu üben. Dies ermöglicht den Studierenden in einer sicheren und geschützten Lernumgebung gezielt pflegerische Handlungen und Abläufe zu üben, um optimal für die Praxis vorbereitet zu werden. Das Simulationszentrum ist u.a. mit lebensgroßen Puppen (high-fidelity Simulatoren) ausgestattet, die üblicherweise die Patientinnen- und Patientenrollen einnehmen, um realitätsnahe Situationen üben zu können. Doch auch die Übernahme von verschiedenen Rollen durch die Studierenden selbst ist sehr lehrreich.
Da komplexe Krankheitsbilder und herausfordernde zwischenmenschliche Situationen auch in der Ernährungsberatung eine große Rolle spielen, wurde von den Instituten Diätologie und Gesundheits- und Krankenpflege ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, im Rahmen dessen erstmals ein Simulationstraining für „Diätologie“-Studierende entwickelt und durchgeführt wurde.
Photo: FH JOANNEUM
Die Studierende begeben sich in verschiedene Rollen und lernen so unterschiedliche Perspektiven kennen.
Pilotprojekt zur Weiterentwicklung der Ernährungsberatungskompetenz
Ziel der Kooperation war es nicht nur, mit dieser innovativen Lehr- und Lernform die Kompetenzentwicklung im Bereich der Kommunikation und Beratungstechnik zu unterstützen, sondern auch die Anwendung von relevanten fachlichen Aspekten zu fördern. Darüber hinaus schaffen besonders das Erleben und Bewusstwerden in den einzelnen Situationen/Rollen ein großes Potenzial für die Weiterentwicklung der Studierenden. So konnten unterschiedliche Blickwinkel in einem geschützten Umfeld erlebt werden, die im künftigen Praxisalltag ein besseres Verstehen und Hineinversetzen in zum Beispiel Patientinnen und Patienten, Angehörige und Kolleginnen und Kollegen anderer Disziplinen ermöglichen.
In Ernährungsberatungen ist es neben der fachlichen Kompetenz beispielsweise wesentlich, auf eine gute Beziehungsebene zu achten und die Patientin beziehungsweise den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen. Das bedeutet auch, dass ein kompetenter Umgang mit Störungen der Beratungssituation erfolgen muss, die vor allem im klinischen Setting immer auftreten können. Das Fördern von Therapiemotivation ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der durch gezielte Fragetechniken sowie klare und realistische Zielvereinbarungen erreicht werden kann.
Photo: FH JOANNEUM
Ob Patientinnen, Patienten oder Angehörige – die Studierenden konnten viel neues Wissen mitnehmen.
Rollenverständnis und Interprofessionalität fördern
Der Fokus der simulierten Szenarien lag neben der interdisziplinären Kommunikation zwischen Diätologie, Pflege und Medizin auf der Ernährungsberatung zu einem ausgewählten Fachgebiet. Im Rahmen der Beratung kamen neben der Patientin beziehungsweise dem Patienten auch weitere wichtige Rollen, wie die von Angehörigen oder Zimmernachbarinnen und -nachbarn zum Tragen, die ebenfalls von den Studierenden dargestellt wurden. Da die Herstellung von Praxisnähe ein wesentliches Element der Simulation ist, wurden in das Training besonders auch der Umgang mit Störungen und unvorhersehbaren Situationen miteinbezogen.
Um die Reflexionsfähigkeit der Studierenden zu schulen und gezielt Feedback zu geben, wurden die Handlungen aus den Trainingsszenarios gemeinsam aufgearbeitet und kritisch reflektiert. Dazu wurden sowohl die fachlich-inhaltlichen als auch beratungstechnisch-kommunikativen Aspekte detailliert nachbesprochen.
Tipp
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