Strategie – mehr als bloße Ankündigungen

Managerinnen und Manager sagen manchmal, eine vorgeschlagene Investition oder Ausgabe sei „strategisch wichtig“ oder „strategisch bedingt“, wenn man damit eigentlich meint, sie ist aller Voraussicht nach verlustbringend.

„Strategie“ übersetze ich als „Weg, um ein Ziel zu erreichen“. Die Strategie ist also nicht Selbstzweck, sondern folgt einem oder mehreren übergeordneten Zielen. Wenn also – um den Eingangssatz zu erklären – ein Einstieg in ein neues Geschäftsfeld der Verwirklichung eines höheren Zieles dient, kann es schon mal sein, dass man anfangs für die Maßnahme Verluste in Kauf nimmt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit der Strategie der FH JOANNEUM näher beschäftigen wollen, können Sie das in den nächsten Wochen mehrfach tun: mit heutigem Tag – es ist der 11. März 2015 – geht der ENTWURF des neuen Strategiedokumentes „HANDS ON 2022“ der FH JOANNEUM in Begutachtung durch Kollegium, Aufsichtsrat und Eigentümer. Parallel dazu gehen wir in den kommenden Wochen mit einer „Roadshow“ in die drei Standorte und erklären, was in diesem Strategiedokument drinnen steht und bitten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Feedback über unser „Leitbild“. Am 19. Juni 2015, wenn wir 20 Jahre FH JOANNEUM feiern werden, wird das Dokument dann in seiner revidierten Fassung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Was sind nun die Kernziele der FH JOANNEUM, aus denen sich alle anderen Teilziele und strategischen Umsetzungsmaßnahmen ableiten? Wir gehören zu den Top-Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (Universities of Applied Sciences) in Österreich und wollen uns in diesem Hochqualitätssegment auch durchaus mit vergleichbaren HAW im internationalen Umfeld messen. Wir stellen einen hohen Qualitätsanspruch und verfolgen dieses Ziel auch weiterhin. Wir wollen auch weiterhin Innovationstreiber – vor allem für die regionale Wirtschaft – sein und als solcher ein niederschwellig ansprechbarer F&E-Partner für Betriebe und Forschungsinstitutionen sein. Wir sind bildungspolitische Meinungsbildner und ein wesentliches Kraftfeld bei der Umsetzung der steirischen Wissenschafts- und Wirtschaftsstrategie.

So weit so gut – klingt nach nicht viel Neuem

Das Neue ist, dass rund um diese Kernziele die Teilziele in den Bereichen „Lehre und Forschung“, „Organisation und Kommunikation“, „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ sowie „Finanzen und Infrastruktur“ heruntergebrochen worden sind, und diese Teilziele auch mit konkreten Maßnahmen und Messgrößen versehen sind.
Damit wird die Zukunftsstrategie „tagesgeschäftstauglich“ und deren Einhaltung beobachtbar gemacht. Die Strategie ist also nicht bloß ein Ankündigungspapier, sondern Handlungsanleitung für uns alle – Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Management – für die nächsten Jahre.