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Wir packen gemeinsam an

Natanja C. Pascottini
Wir packen gemeinsam an

Seit 170 Tagen ist Martin Payer der kaufmännische Geschäftsführer der FH JOANNEUM. Ein Rückblick, eine Zwischenbilanz und ein Ausblick.

Am 16. Jänner 2018 betrat Martin Payer erstmals als Geschäftsführer der FH JOANNEUM die Räumlichkeiten der Hochschule. In einem Interview sprach er über seine Beweggründe, diese Stelle anzutreten und seine Erwartungen an den Job. Nun wurde es Zeit nachzufragen, welche Eindrücke er in seinen ersten knapp sechs Monaten an der FH JOANNEUM gesammelt hat.

Womit hätten Sie in Ihrem neuen Job so nicht gerechnet?
Mit diesem derart starken Fokus auf Studierendengewinnung. Ich komme aus dem universitären Umfeld und mich hat überrascht, was es für Maßnahmen bedarf, beispielsweise im Marketing sowie von den Studiengängen selbst, um viele Bewerberinnen und Bewerber zu begeistern und aus diesen wiederum die besten auszuwählen.

Die damit auch zusammenhängenden Maßnahmen wie FunTech oder die Lange Nacht der Forschung haben mich fasziniert und begeistert. Man sieht, die FH JOANNEUM öffnet sich und nimmt ihren Auftrag ernst.

Was waren Ihre Hauptthemen in den letzten Monaten?
Das Haus ist sehr groß, sehr umfassend. Deswegen hatte das Kennenlernen des Teams Priorität. Es hilft nichts, nur die Zahlen des Hauses zu kennen, die Menschen hinter den Zahlen sind wichtig. Ich habe alle Departments besucht sowie die Serviceabteilungen. Zu allen Instituten habe ich es noch nicht geschafft, das ging sich zeitlich nicht aus. Aber das werde ich noch nachholen.

Digitalisierung und IT waren weitere Themen, die mich in der letzten Zeit stark beschäftigt haben. Wir müssen als ganzes Haus vorankommen – das braucht Zeit und Engagement von allen.

Wie hat sich Ihr Arbeitsalltag verändert im Vergleich zu Ihrem vorangegangenen Arbeitsplatz?
Er ist dichter geworden. Ich habe weniger Zeit, mich alleine an eine Sache zu setzen und mich darauf zu fokussieren. Ich bin terminlich sehr eingespannt.

Sie sind nun exponierter?
Ja, aber damit habe ich gerechnet. Ich nehme das gar nicht so bewusst wahr.

Wie finden Sie das Miteinander an der Hochschule?
Erfrischend positiv in den persönlichen Gesprächen, in den Studiengängen oder mit Personen, die ich in der Mensa treffe, mit jungen Forscherinnen und Forschern, die für ihre Sache brennen. In manchen Bereichen gibt es noch Potenzial, das Miteinander zu verbessern. Mir sind ein vertrauensvoller Umgang und das aufeinander Zugehen sehr wichtig. Ebenso konstruktive Kritik und ein Sinn für das Wir.

In manchen Punkten ist es wichtig, die Gesamtziele der FH JOANNEUM über singuläre Zielen zu stellen. Wenn wir als FH JOANNEUM in Summe positiv wahrgenommen werden, ist das eine Voraussetzung dafür, dass wir uns zukünftig gut weiterentwickeln.

Ich denke, dass interne Veranstaltungen wie der FH Lunch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem guten Miteinander beitragen. Wir werden dieses Format weiterführen, um einerseits das Haus auf einen gemeinsamen Wissensstand rund um Ziele, Ereignisse und Entwicklungen zu bringen und andererseits, um eine Plattform zu bieten, zwanglos ins Gespräch zu kommen.

Wie nehmen Sie den Kontakt mit den Studierenden wahr?
Die Studierenden nehme ich als wertvolle Inputgeber wahr, die vor allem auch eine sehr professionelle Einstellung zum Studium mitbringen und es auch verstehen, ihre Bedürfnisse klar gegenüber der Geschäftsführung zu kommunizieren. Faszinierende Erlebnisse hatte ich mit den „Weasels“ des Teams von joanneum racings graz: Man spürt in Gesprächen und Veranstaltungen die enorme Begeisterung und das außergewöhnliche Engagement für ihre Sache.

Was wäre Ihre Bilanz Ihrer ersten Zeit?
Menschlich gesehen danke ich für die freundliche Aufnahme. Ich hatte das Gefühl, dass ich willkommen geheißen wurde. Die positive Grundeinstellung war toll.

Ich verstehe das Haus zwar noch nicht bis ins allerletzte Detail, aber ich denke, ich habe schon einen guten Überblick. Ich freue mich, wenn auch von den Kolleginnen und Kollegen gesehen wird, wo wir gemeinsam anpacken müssen und wo Handlungsbedarf besteht.

Welche Vorsätze haben Sie für die nächste Zeit?
Unvoreingenommen auf alle Leute zuzugehen. Auch, wenn man in der Terminflut fast untergeht, nicht auf das Kommunizieren zu vergessen – sei es bei den unmittelbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sei es bei Anspruchsgruppen.

Ich wünsche mir, weiterhin diese Kultur der Fachhochschule als eine offene, lernbereite und nach vorn blickende Hochschule zu pflegen und weiter auszubauen. Ich möchte, dass unsere Teammitglieder ihren Job gerne machen und wissen, dass sie sich kreativ einbringen und verwirklichen können.

Was sind die nächsten Schritte auf Ihrer Agenda?
Zum einen gilt es die Weiterentwicklung und Profilbildung der FH JOANNEUM voranzutreiben. Hierbei müssen wir als technisch orientierte Fachhochschule im Kontext der Industrie und der regionalen Wirtschaft unser Angebot kontinuierlich weiterentwickeln und entsprechend bedarfsorientiert ausweiten. Parallel hierzu ist die dynamische Entwicklung in den Gesundheitsberufen in der Entwicklung zu verankern und möglichst auch Schnittstellen zwischen gesundheitsorientierten und management- beziehungsweise ingenieurorientierten Studiengängen zu etablieren. Und die Frage ist auch, wie wir diese Ausweitung parallel und zeitlich abgestimmt mit der infrastrukturellen Ausweitung und mit der Verfügbarkeit finanzieller Ressourcen bewerkstelligen.

Andererseits müssen wir in der Innensicht unsere Prozesse auf den Prüfstand stellen und hinterfragen, wie wir uns bestmöglich für die nächsten Entwicklungsschritte aufstellen können. Hierbei gilt es auch, die zunehmende Digitalisierung in unseren Abläufen abzubilden.

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