Christian Pittner, Studierender von „Industrial Design“ hat mit seinem Geschäftspartner an der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ teilgenommen. Hier erzählt er von diesem spannenden Erlebnis.
Wir waren bei „2 Minuten 2 Millionen“ dabei!
Christian Pittner, 04. März 2020Als ich im Anfang August nach meinem Auslandssemester aus Shanghai zurückkehrte, erzählte mir mein Geschäftspartner Oliver Wimmer von der Idee, sich für „2 Minuten 2 Millionen“ zu bewerben. Bei dieser Show können junge Unternehmen ihre Idee beziehungsweise ihr Start-up vor hochkarätigen Business Angels präsentieren. Der einzige Haken: Wir hatten nur zwei Tage Zeit um das Bewerbungsvideo zu drehen und ich hatte schon mein Praktikum bei der Firma Anton Paar begonnen. Glücklicherweise übernahm aber Oliver das Schneiden des Videos, schickte es an Puls4 und kümmerte sich um den gesamten Bewerbungsprozess.
Unsere Produktidee: Eine Smartphonehülle für mehr Privatsphäre
Aber mit welchem Produkt haben wir uns eigentlich beworben? Oliver und ich hatten während des letzten Jahres eine neuartige Hülle für Smartphones entwickelt: Das sogenannte „Horus Case“ bedeckt die Kamera des Smartphones, wenn sie nicht benutzt wird und verhindert damit, dass Informationen ungewollt von Konzernen „eingesammelt“ werden. In zwölf Monaten Entwicklungszeit haben wir einen einzigartigen Mechanismus entwickelt um die Kamera jederzeit freigeben zu können, wenn ein Foto gemacht werden soll. Dieser Mechanismus wird bei den gängigen Modellen iPhone 6, 7, 8 eingesetzt. Darüber hinaus verwenden wir biologisch abbaubaren Kunststoff für das Produkt, das am Ende der Lebenszeit in die Biotonne entsorgt werden kann. Unser „Horus Case“ schützt somit nicht nur die Daten der User, sondern auch das Smartphone und die Umwelt.
Photo: Horus GmbH
Das „Horus Case“ bedeckt die Kameras des Smartphones und schützt so davor, Daten ungewollt preis zu geben.
Bewährungsprobe vor Investoren-Jury
Wie ging es aber mit unserer Bewerbung bei „2 Minuten 2 Millionen“ weiter. Bereits im September 2019 bekamen wir die Zusage und konnten uns auf den Auftritt vorbereiten. Wie bereits erwähnt, war das für mich generell eine sehr stressige Zeit.
Am Tag der Aufzeichnung im Oktober arbeiteten wir bis vier Uhr in der Früh gemeinsam an dem Pitch und bereiteten uns vor. Nach drei Stunden Schlaf fuhren wir bereits um sieben Uhr morgens nach Wien und es ging nach der Anmeldung in die Maske. Erst gegen 17:00 Uhr ging es endlich zum finalen Pitch vor die Jury. Und es verlief nicht alles nach Plan! Wir wollten die Show damit starten, dass wir ein Handy live vor dem Investor Florian Gschwandtner hacken, doch leider gab es ein technisches Gebrechen und daher mussten wir improvisieren.
Wir waren eine ganze Stunde im sogenannten Showroom bei der Investorin und den Investoren. Das war laut Mitarbeiten von Puls4 sehr untypisch, da die meisten Teams viel schneller drehen. Nach dem Gespräch erfuhren wir von einem der Investoren, dass das damit zu tun hatte, dass unser Pitch und vor allem wir als junge Unternehmer sehr interessant waren.
Wir konnten die Jury auf das Problem von ungewollter Datensammlung über die Smartphonekamera aufmerksam machen und von dem Potenzial der Hülle überzeugen. Besonders beeindruckt war die Jury, dass wir bereits nach so kurzer Zeit große Distributoren für das Unternehmen gewinnen konnten. Dennoch hat es am Ende leider nicht für ein Investment gereicht.
Photo: Puls4 / Gerry Frank
Christian Pittner (links im Bild) und Oliver Wimmer präsentieren ihre Idee bei „2 Minuten 2 Millionen“.
Wie geht es nun mit uns weiter?
Da wir bereits einen Vertrag mit großen Distributoren unterschrieben haben, folgt in den nächsten Wochen der offizielle Marktstart und wir werden in verschiedenen Geschäften gelistet sein. Das Invest von der Start-up Show „2 Minuten 2 Millionen” hätte uns natürlich schon geholfen Hüllen für mehrere Modelle anbieten zu können, da die Werkzeuge für die Herstellung teuer sind, jedoch sind wir glücklicherweise nicht auf das Invest angewiesen.
Christian Pittner (24 Jahre jung) studiert im sechsten Semester den Bachelorstudiengang „Industrial Design“. Er kommt aus Graz, hat bereits eine Ausbildung als Grafik- und Kommunikationsdesigner hinter sich und ist Mitbegründer des Start-up-Unternehmens Horus. Sein Geschäftspartner ist der 22-jährige Grazer Oliver Wimmer, der CEO und Gründer der Horus GmbH ist.