So ein Barcamp verspricht ja ziemlich viel: unkonventionellen Wissensaustausch, Vernetzung unter Kreativen, Diskussionen auf Augenhöhe. Sowohl Orgamitglieder als auch Barcamp-Debütantinnen und –debütanten sind überrascht, wie gut das Barcamp seine Versprechen jedes Jahr hält.
Wissen ist teilbar! Das war das #bcg16
von Anna-Magdalena Druško und Gregor Gatterer, 28. April 2016Die Presseaussendung kündigte über 300 Teilnehmende, elf Themen und ein Netzwerk an – sie lud zum bereits siebten Barcamp an der FH JOANNEUM ein. Die Fachhochschule wurde somit zu einem ganz besonderen Ort: Für ein Wochenende lang agiert sie als Zentrum für Wissensaustausch neugieriger Menschen aus allen möglichen Fachgebieten und Branchen. Ein Barcamp ist ein Ort an dem gemeinsam neue Ideen gedacht, entwickelt und umgesetzt werden. Wo völlig unterschiedliche Menschen zu einem Thema zusammengebracht werden. Im Rahmen einer Ad-Hoc-Konferenz.
Was das jetzt konkret heißt? Im Grunde genommen, dass es keinen Plan gibt. Jeden Tag bestimmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst, zu welchen Dingen und Themen sie in den einzelnen Sessions der Camps diskutieren und sich austauschen möchten. Heuer gings mal um Open Science oder gelebte Gesellschaftspolitik. Dann dachte man an SEO am Blog und Marketing für Start-ups. Man fragte ob man Problemlösen lernen kann und wie eigentlich diese Bitcoins funktionieren, philosophierte über Trends in der Content Strategy und bekam Tipps für den nächsten Reisebericht.
Hinter den Kulissen lief alles, wie jedes Jahr, ziemlich chaotisch aber mit einer ordentlichen Portion Begeisterung, ab. Heuer gab es erstmals elf (!) Camps: „designcamp“, „wissenscamp“, „politcamp“, „gamedevcamp“, „startcamp“, „uxcamp“, „blogcamp“, „deincamp“, „wpcamp“, „erklärbärcamp“ und „appdevcamp“. Da war tatsächlich für jeden irgendetwas dabei. Und jedes positive Feedback zauberte den Orgas ein Strahlen ins Gesicht.
Als Barcamp-Ersti wurde man auch schnell in den Bann der Unkonferenz gezogen. Obwohl nach der Erstellung des Sessionplans schon ein ordentliches Fragezeichen über dem Kopf schwebte. Blog. Appdev. UX. Was macht man als, beispielsweise fachfremde NaturwissenschaftlerInnen, überhaupt hier? Die Zweifel ob man über die Zuhörerrolle hinauswächst waren aber nach der ersten Session mehr als zerstreut. Denn die Themen waren beim genauen Hinsehen genau so vielfältig wie die TeilnehmerInnen. In unterschiedlichsten Sessions wurde zu öffentlichem Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen motiviert, von Filmprojekten mit Flüchtlingen erzählt, Übungen zur Selbstachtung und Wertschätzung durchgeführt. Dabei galt: Jeder kann, keiner muss sich einbringen. Und lässt man sich auf die Barcamp Erfahrung ein, kann man nur davon profitieren. Egal ob von einem Gespräch bei einem gemeinsamen Bier oder dem ruhigen Zuhören in einer Session.
Resümee des Wochenendes? Weder Barcamp-Orga noch Ersti können genau erklären, wie diese Sache mit dem Barcamp ist… Man muss es einfach selbst erleben. Am besten am #bcg17!
Photo: (© Milla Annabith)
Wissen ist teilbar – eine Grundeinstellung bei Barcamps. (© Milla Annabith)