Florian Gunacker schreibt wie viele Studierende gerade an seiner Abschlussarbeit. Die Besonderheit: Schon vor der Fertigstellung seiner Master-Arbeit wurde er mit einem von drei Stipendien der Wirtschaftskammer Österreich ausgezeichnet. Im Interview erzählt der “Business in Emerging Markets”-Studierende von der Themenwahl, wichtigen Inhalten aus dem Studium und der Bedeutung der Auszeichnung.
WKO-Stipendium: Ausgezeichnete Master-Arbeit
Eva-Maria Kienzl, 06. April 2016Mit welchen Themen befasst sich Ihre Master-Arbeit?
Meine Master-Arbeit behandelt die Auswirkungen der russischen Wirtschaftssanktionen auf den europäischen Agrarsektor, die im Rahmen der politischen Krise in der Ukraine eingeführt worden sind. Um die Folgen des russischen Embargos objektiv darstellen zu können, untersuche ich die Entwicklung der Exportdaten und des Preisniveaus der betroffenen Produktgruppen sowie den Effekt auf die Beschäftigungsstruktur der europäischen Agrarindustrie. Im Detail führe ich eine quantitative Analyse von Statistiken sowie eine qualitative Befragung von Experten des europäischen Agrarsektors durch.
Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen?
Ich bin über die Medien auf dieses Thema aufmerksam geworden. Zusammen mit meinem Betreuer der Arbeit haben wir dann noch kleinere Änderungen vorgenommen bis ich zur jetzigen Fragestellung gekommen bin. Ursprünglich wollte ich die Auswirkungen der europäischen Sanktionen auf die russische Wirtschaft untersuchen, aber der Zugang zu den benötigten Informationen wäre dabei um einiges schwieriger und das Thema zu breit angelegt gewesen.
Warum ist Ihnen dieses Thema wichtig?
Da die Sanktionen, die ich untersuche, erst 2014 eingeführt worden sind ist das Forschungsthema zeitlich gesehen sehr neu und die Fachliteratur dazu überschaubar. Ich möchte mit meiner Arbeit das Verständnis von wirtschaftlichen Sanktionen im präsentierten Kontext vertiefen, indem ich die Auswirkungen der eingeführten Restriktionen objektiv beschreibe. Zudem ist Russland einer der wichtigsten Absatzmärkte des europäischen Agrarsektors und es ist für wirtschaftliche und politische Entscheidungsträger gleichermaßen interessant zu sehen, in welchem Umfang die Sanktionen die Wertschöpfung der betroffenen Industrie einschränken.
Welche Inhalte aus dem Studium haben Sie im Zuge ihrer Master-Arbeit in erster Linie angewandt und welche Lehrveranstaltungen waren besonders hilfreich?
Ich konnte hauptsächlich Kenntnisse über Aspekte der makroökonomischen Analyse anwenden. Aber auch statistische Inhalte konnte ich sehr gut verwerten.
Ich habe dazu aus vielen Lehrveranstaltungen etwas mitgenommen, was mir beim Schreiben der Master-Arbeit hilft. Mein Thema beschäftigt sich mit verschiedenen Gebieten aus der Wirtschaft, die größtenteils im Rahmen des Studiums abgedeckt wurden. Weitere spezifische Informationen, die ich benötige, kann ich in der entsprechenden Fachliteratur finden.
Ihre Arbeit wurde mit dem WKO-Stipendium ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen das?
Ich freue mich natürlich sehr über diese Anerkennung und die damit verbundene Auszeichnung. Die Nominierung spornt mir noch mehr an mein Bestes zu geben um eine Arbeit abzuliefern, die wissenschaftlich stichhaltig ist, neue Erkenntnisse bringt und dabei auch noch interessant zu lesen ist.
Florian Gunacker studiert seit 2014 „Business in Emerging Markets“. Mit Markteintrittsstrategien für kleine und mittlere Unternehmen hat er sich im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit am Studiengang „Management internationaler Geschäftsprozesse“ befasst.