Ausbildung und Qualifikation
Die gesunde Funktion der Beckenregion spielt eine wichtige Rolle für das physische, mentale, soziale und sexuelle Wohlbefinden und die Lebensqualität. Die demographische Entwicklung lässt erwarten, dass das Auftreten von Störungen der Beckengesundheit steigen wird. Dies stellt neben dem gesundheitlichen Problem für die betroffenen Menschen eine erhebliche wirtschaftliche Belastung dar.
Der Lehrgang soll die Kompetenz von Physiotherapeut:innen steigern, im multiprofessionellen Team diesen Herausforderungen zu begegnen. Das Thema wird in seiner Vielschichtigkeit behandelt. Es werden biomedizinische, mental-psychische sowie soziokulturelle Einflussfaktoren dargestellt und diskutiert.
Auf der Basis eines profunden Wissens über die Physiologie der Funktionen in der Beckenregion entwickeln die Teilnehmer:innen ein Verständnis für die Zeichen von Dysfunktionen. Die vorhandenen Kompetenzen für Untersuchung, Behandlung, Dokumentation und Evaluierung in diesem Spezialgebiet werden vertieft und ausgebaut. Dies ist die Ausgangsbasis für die medizinisch therapeutische Spezialisierung im Fachbereich.
Fachwissen im Bereich Pelvic Health
Der Zertifikatslehrgang richtet sich an Physiotherapeut:innen in allen klinischen Fachbereichen, die mit Menschen arbeiten, die urologische, gynäkologische und proktologische Probleme zeigen. Die Absolvent:innen haben die Kompetenz, evidenzbasiertes Wissen reflektiert in die Praxis zu übertragen.
Die Inhalte sind kompetenzorientiert aufgebaut und orientieren sich am Kompetenzprofil GUP von Physio Austria. Die Ausbildung wird in Kooperation mit Phydelio, dem Bildungspartner von Physio Austria, dem Berufsverband der Physiotherapeut:innen Österreichs, durchgeführt.
Sie erwerben also Kompetenzen, die für ein reflektiertes Vorgehen im Umgang im Pelvic Health Bereich notwendig sind:
- anatomisches und physiologisches Wissen
- pathophysiologisches Wissen
- spezifische Untersuchungs- und Behandlungsstrategien
- Dokumentation und Evaluierungsmethoden
- Reflexion als Säule des beruflichen Alltags
- Umgang mit mental-psychischen und soziokulturellen Einflussfaktoren
- multiprofessionelles Vorgehen