Pelvic Health

Vertiefende Anatomie der Beckenregion: knöcherne Strukturen und Gelenke, Muskulatur und Faszien, nervale Versorgung (peripher, zentral und vegetative Versorgung), Gefäßversorgung, Organe, Lymphsystem. Rolle und Funktion der Organe in der Beckenregion Physiologie und Funktion des Beckenbodens (Kontinenz, funktionelle Stabilisation des Beckenrings, Lagesicherung der Organe, Sexualfunktion) Verbindung der Beckenregion mit den angrenzenden Regionen und deren Funktionen (Hüftgelenk, untere Extremität, Brustkorb und Atmung, Wirbelsäule und Haltung).

Entwicklung und physiologische Norm der Miktion und Defäkation und Sexualfunktion im Lebenszyklus. Veränderung der Funktionen der Beckenregion angelehnt an die Meilensteine der motorischen Entwicklung und die Veränderungen beim heranwachsenden Individuum. Norm von Schwangerschaft, Geburt und nachgeburtlicher Phase. Einfluss der Veränderung relevanter myofaszialer und skelettaler Strukturen im Laufe des Lebens.

Inspektion, Palpation und Funktionsuntersuchung des Beckens und der angrenzenden Körperabschnitte. Standardisierte palpatorische Untersuchung Beckenboden Beurteilung Beckenbodenfunktion und struktureller Besonderheiten und Lage der Beckenorgane und der Gewebequalität Standardisierte Assessments (Blasen-Darmfunktion, Sexualfunktion) Einfluss von Haltung, Atmung und ADL’s auf Körperstrukturen und -funktionen im Bereich des Beckens. Wissenstransfer von Heilungsphasen auf die Strukturen und Funktionen, Übertragung der Konzepte motorischen Lernens und Trainingslehre Beurteilung der motorischen Kontrolle im Beckenboden Einfluss ausgewählter Krankheitsbilder (neurologische Krankheitsbilder, Schmerzsyndrome, Stoffwechselerkrankungen, pulmologische Erkrankungen, psychiatrische Erkrankungen) auf die Leistungen der Beckenregion. Begründete Auswahl von Therapieinterventionen und -setting (Einzel, Gruppe, …) Gezielte Auswahl von praktischen Maßnahmen und Einsatz von Patient:innenedukation

Angeleitetes Erarbeiten eines Fallbeispiels aus relevanten klinischen Bereichen

Exemplarische Entwicklung eines Patient:innen Fallbeispiels: Auswahl der Techniken, Anwendung der therapeutischen Maßnahmen, Dokumentation des Vorgehens, Begründung, Reflexion und Diskussion des physiotherapeutischen Prozesses.

Instruktion und Fazilitation für selektive Rekrutierung der unterschiedlichen Kompartments des Beckenbodens Instruktion und Fazilitation des Beckenbodens im Zusammenspiel mit der Muskulatur der angrenzenden Körperabschnitte inklusive Atmung Aufbauende Übungen nach den Prinzipien der Trainingswissenschaften für alle muskulären Funktionen in Aktivität und Entspannung des Beckenbodens Anpassung der Übung an Heilungsphasen und Regeneration Anpassung der Übungen an die Phasen der motorischen Kontrolle gezielter Einsatz des bildgebenden Ultraschalls für Darstellung der Funktion des Beckenbodens (Untersuchung und feedbackgesteuerte Behandlung) Elektrodiagnostik und -therapie gezielter Einsatz von gerätebasierten und technologiebasierten Biofeedbackmethoden Dokumentation von Therapieinterventionen und -fortschritt

Hypothesenorientierte Interpretation der medizinischen Diagnose in Bezug auf den physiotherapeutischen Prozess Auswahl, Durchführung und Interpretation von Untersuchungen und Assessments bezogen auf die unterschiedlichen Pathologien Transfer physiotherapeutischer Untersuchungskompetenzen (z.B: Muskelfunktionsuntersuchung, Schmerzassessment, Haltung, Atmung, …) auf Pathologien der Beckenregion

Veränderungen der Funktion der Beckenorgane und der damit verbundenen neuromuskuloskelettalen Funktionen bei Erkrankungen aus den klinischen Bereichen Urologie, Proktologie, Gynäkologie. Begleitende Veränderungen und Herausforderungen der Miktion, Defäkation und Sexualfunktion und der damit verbundenen neuromuskuloskelettalen Funktionen bei internistischen und Stoffwechselerkrankungen, orthopädisch-traumatologischen, zentral und peripher neurologischen, psychologischen, psychiatrischen, geriatrischen und pädiatrischen Erkrankungen. Veränderungen in hormonellen Reifungsphasen. Veränderungen während Schwangerschaft.

Komplexe Verknüpfung der Organ- und Gewebefunktionen, Emotion, autonomer Funktionen und Gesundheitsverhalten Reflexion des eigenen Verständnisses und Umgang mit Inspektion und Palpation des Genitalbereichs Gespräch über die Themen der Ausscheidung und der Sexualfunktion und den Herausforderungen bei funktionsverändernden Pathologien Umgang mit speziellen Hygienebedingungen in der Therapie

Motorisches Lernen in der assoziativen und autonomen Phase Analyse und Bewertung von und Umgang mit relevanten symptomprovozierenden Alltagsaktivitäten für verschiedene Krankheitsbilder der Beckenregion Toiletten-, Blasen- und Darmtraining Beckenbodenkontrolle während der Geburtsphasen, dem Wochenbett und in der Sexualfunktion Übeadhärenz und Selbstwirksamkeitserwartung Umsetzung der ICF in Bezug auf die Beckenregion

Urodynamik, Cystoskopie, Urethroskopie, Uroflow Relevante Blut- und Harnbefunde Hilfsmittelversorgung (Katheterarten, Kathetermanagement, Selbstkatheterisierung, saugende und ableitende Hilfsmittel, …) Stoma- und Stomaversorgung für Blase und Darm Stütz- und Funktionspessare Hilfsmittel für die Sexualfunktion (Vakuumpumpen, …) Visualisierung als Hilfsmittel für die Darstellung der Funktionen der Beckenregion Wirkung und physiotherapiespezifische Nebenwirkungen spezifischer Medikamente Chemotherapeutische und strahlentherapeutische Interventionen

Erkennen: – von unterschiedlichen soziokulturelle Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Miktions-, Defäkations- und Sexualverhaltens – von Einflussfaktoren für die Entwicklung einer Genderidentität und den daraus resultierenden Rollen und Selbstbild – von soziokulturellen Einflussfaktoren auf die hormonellen Reifungsphasen (Pubertät, reproduktive Phase, Endo- und Menopause) – des Einflusses von Gewalterfahrung und chronischem Schmerz. Entwickeln und reflektieren einer professionsspezifischen ethischen Haltung im Bereich Pelvic Health

Eigenständiges Erarbeiten eines Fallbeispiels aus relevanten klinischen Bereichen

Exemplarische Entwicklung eines komplexen Patient:innen Fallbeispiels: pathologiespezifische Auswahl der Techniken und der Anwendung der therapeutischen Maßnahmen, Dokumentation des Vorgehens, Begründung, Reflexion und Diskussion des physiotherapeutischen Prozesses.