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Porträt

Laura Fernsebner, BSc

Erstmalig wurde ein Physiotherapiepraktikum für Abolvent:innen der FH JOANNEUM auf dem faszinierenden Kontinent Australien ermöglicht. Das Besondere an dem Einblick in den Berufsalltag in Australien ist, dass Physiotherapeut:innen ohne ärztliche Überweisung arbeiten können. Dadurch haben diese klinisch einen sehr hohen Stellenwert und es können Therapiekonzepte verbreitet verwendet werden, die in Österreich erst beginnend Einzug finden.

Laura Fernsebner, Physiotherapie Absolventin des Jahrgangs 2020, nutzte die Chance eines 11-wöchigen Graduiertenpraktikums im sonnigen Brisbane, Queensland. Dieses Projekt wurde hervorgerufen durch Johanna Gaugl, BSc, Absolventin des Studienganges Physiotherapie der FH JOANNEUM, Jahrgang 2015. Unterstützt wurde es von dem Unternehmen, bei dem Johanna Gaugl, BSc tätig ist: „Lifespan Therapies” in Strathpine, Brisbane, Australien.

Lifespan Therapies ist eine multidisziplinäre Pädiatrieklinik, in der Babys und Kinder bis zu einem Alter von 18 Jahren therapeutisch begleitet werden. Der Schwerpunkt liegt in der Neuropädiatrie unter anderem auf Kinder und Babys mit Entwicklungsverzögerungen, genetischen Erkrankungen und im besonderen Zerebralparese.

Direkt betreut von Physiotherapeutin Johanna Gaugl, BSc, welche seit 2019 in Brisbane lebt und arbeitet, wurde es Laura ermöglicht, für elf Wochen in einer privaten Kinderklinik physiotherapeutisch zu arbeiten. In der Klinik wird interdisziplinäres Arbeiten großgeschrieben. Laura konnte somit nicht nur ihre Erfahrungen in der Physiotherapie vertiefen, sondern auch Einblicke in die Ergotherapie und Logopädie gewinnen. In Australien kommen diverse Therapiekonzepte zum Einsatz und auch die Vernetzung zur Hilfsmittelversorgung wie Gehbehelfen, Orthosen oder Rollstühlen wird großgeschrieben. Anders als in Österreich dürfen Therapeut: innen ohne ärztliche Überweisung tätig werden, somit ist es keine Seltenheit, Babys bereits im ersten Lebensmonat kennenzulernen und Kinder sehr früh behandeln zu können, auch wenn noch keine ärztliche Diagnose feststeht.

„Ich wurde von Anfang an gefordert und hatte viele Möglichkeiten, mein Wissen in der Pädiatrie zu erweitern. Jeder Tag war aufs Neue spannend und einzigartig und lässt die Neugierde für diesen Beruf noch weiter aufblühen. Mir wurde auch nochmal viel klarer, welch wichtige Rolle das Clinical Reasoning in der Therapie einnimmt. Vor allem als junge Therapeutin ist es wichtig, sich immer zu reflektieren, Kritik anzunehmen und Motivation aufzubringen, jeden Tag an neuen Herausforderungen zu wachsen“, berichtet Laura.

Neben der direkten Arbeit in der Klinik wurde Laura auch ihre erste pädiatrische Zusatzausbildung ermöglicht. Für sechs Tage fand an der Gold Coast in Queensland der „PediaSuit Basic“ und der „PediaSuit Baby“ Course statt. PediaSuit ist eine Intensivtherapie, bei der Patient:innen bestimmte „Suits“, also Anzüge tragen, um deren Bewegungen zu unterstützen und zu erleichtern. So ist es für Patient:innen durch Hilfe des Suits und des Trainings in der „Ability-Cage“ zum Beispiel möglich, selbstständig zu stehen. Strukturen, die sonst nicht oder nur wenig aktiviert werden, können durch die Hilfe des Anzuges einfacher stimuliert und/oder zur Aktivität angeregt werden. Lifespan Therapies und vor allem Johanna selbst, arbeiten mit einer Vielzahl an Konzepten und haben daher die Möglichkeit genutzt, eine von vielen Ausbildung anzubieten, die im Rahmen des Praktikums möglich waren.

(c) Laura Fernsebner, BSc

(c) Laura Fernsebner, BSc

(c) Laura Fernsebner, BSc

(c) Laura Fernsebner, BSc

„Laura hat sich bereits im Vorfeld aktiv, interessiert und vorbereitend eingebracht und jeden Tag in der Klinik, wie auch die Zeit während der Zusatzausbildung bestmöglich genutzt, um in die Pädiatriewelt einzutauchen. Zudem hat sie die sprachliche Herausforderung und das Eintauchen in das Fachvokabular immer besser gemeistert und im Team Freundschaften geschlossen, die ihr Auslandserlebnis zudem bereichert haben”, zeigt sich Johanna Gaugl, BSc von der Praktikantin begeistert.

Neben dem Arbeiten konnte Laura auch viel an Land und Kultur in der Freizeit erkunden. Für drei Monate lebte sie in der Innenstadt von Brisbane. Sprache, Kultur, Tiere, Strand und Meer sind nur wenige der Eindrücke, die besonders einzigartig für Laura in Australien waren. Für Laura sind Australier sehr offene, gesprächige und hilfsbereite Menschen. Viel „Small-Talk“ steht an erster Stelle. Nach drei Monaten Brisbane ging es für Laura erst mal nach Adelaide, wo sie ihren großen Roadtrip durch Australien startete. Zudem wird sie an einer Einsteigerfortbildung, dem sogenannten ‚Dynamic Movement Intervention‘ Level A Kurse, in der Lifespan Therapies Klinik teilnehmen.

(c) Laura Fernsebner, BSc

(c) Laura Fernsebner, BSc

(c) Laura Fernsebner, BSc

(c) Laura Fernsebner, BSc

Laura hatte bereits zuvor Auslandserfahrung gesammelt. Dennoch war sie in Australien gefordert und begeistert davon, wie viel Neues und Anderes es auf einem anderen Kontinent zu lernen gibt. Sie hat ihre Zeit in Australien sichtlich genossen: „Ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Das Arbeiten machte mir große Freude und ich werde lange an diese Zeit zurückdenken. Es war meine vierte Erfahrung im Ausland als Praktikantin und ich kann nur jedem empfehlen, die Chance eines Praktikums im Ausland zu nutzen.“

„Gerade diese Rückmeldung, viele Gespräche in der gemeinsamen Arbeits- und Freizeit wie auch weiteres reges Interesse, Auslandserfahrung in Australien sammeln zu können, bestätigt mich in meinem Erstreben, internationalen Wissensaustausch so gut wie nur möglich voranzutreiben. Ich merke, dass jeder weitere Wissenszuwachs wichtig bleibt, um die besten Ergebnisse für die Kinder und Familien zu erzielen. Daher versuche ich meine Erkenntnisse sowie meine Leidenschaft für pädiatrische Frühförderung so gut wie möglich, unter anderem auf sozialen Medien, zu teilen”, so Johanna Gaugl, BSc.

Laura und Johanna ermutigen Studierende und Absolvent:innen Auslandserfahrung zu sammeln, neugierig zu bleiben, um den Wissenszuwachs stetig zu erweitern, sprachlich zu profitieren und als Person zu wachsen.

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