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Presse

AIRlabs Austria-Zukunftskonferenz 2024

Drohnen-Hightech landet in der Südsteiermark

Freiwillige Feuerwehr Neutillmitsch bei der AIRlabs Austria-Zukunftskonferenz. Foto: FH JOANNEUM

Am 13. und 14. Juni 2024 fand die 5. AIRlabs Austria-Zukunftskonferenz statt. Unter dem Motto „Gestaltung der Verwendung und Möglichkeiten unbemannter Flugsysteme“ wurde intensiv über die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen in der Land- und Forstwirtschaft, zur Umwelt- und Ressourcenschonung sowie zur Unterstützung bei Rettungseinsätzen diskutiert.

Holger Friehmelt, Institutsleiter Luftfahrt / Aviation an der FH JOANNEUM und technisch-wissenschaftlicher Direktor von AIRlabs Austria: „Der internationale Austausch über die Grenzen von Österreich hinaus sorgte nicht nur für einige ‚Aha-Erlebnisse’, gemeinsam wurde auch über den Tellerrand geschaut.” Die Konferenz zeigte eindrucksvoll, wie Drohnentechnologie die Gesellschaft und Umwelt nachhaltig bereichern kann.

Ein Highlight der Veranstaltung war der spektakuläre Demoflug der Freiwilligen Feuerwehr Neutillmitsch, bei dem leistungsstarke Suchscheinwerfer zum Einsatz kamen, um die Fähigkeiten zur Menschenrettung und Katastrophensicherung zu demonstrierten. Im Zuge dessen wurde auch ein einzigartiges Drohnen-Rüstfahrzeug präsentiert. Die Freiwillige Feuerwehr Neutillmitsch zeigte hier mit Innovation, Leidenschaft und mit der Unterstützung lokaler Partnerunternehmen, wie unterschiedlichste Such- und Rettungsaktionen der Zukunft aussehen werden. Diese Drohnen ermöglichen es nicht nur, die Arbeit der Feuerwehr effizienter und schneller zu gestalten, sondern entlasten die Einsatzkräfte erheblich. Durch den Einsatz der Drohnentechnologie müssen sich Einsatzkräfte nicht mehr in ungewisse Gefahren stürzen, was die Sicherheit und Effektivität der Rettungsaktionen bei Naturkatastrophen und anderen Notfällen erheblich verbessert.

Ein anderes Beispiel für den Einsatz von Drohnentechnologie stellt die effizientere Abwicklung von Versicherungs-Ansprüchen dar. Bei entstandenen (Sach-)Schäden aufgrund von Naturereignissen wie Hagel können Streitigkeiten durch die Auswertung von gesammelten Daten vermieden werden und die Betroffenen somit rascher Unterstützung erhalten.

Gestaunt wurde auch, als Experten berichteten, dass bei richtiger Anwendung von Hightech-Drohnen, diese auch von den sehr geräuschempfindlichen Fledermäusen keinesfalls als Bedrohung wahrgenommen werden. Diese Flugsysteme sind mittlerweile so entwickelt, dass Fledermäuse in ihrer natürlichen Umgebung nicht gestört und deren Verhalten kaum bis gar nicht beeinflusst wird. Falls Drohnen von der Tierwelt wahrgenommen werden, dann werden diese meist ähnlich interpretiert wie Greifvögeln. Deutlich wurde dies durch das beobachtete Verhalten von in Nestern lebenden Jung- und Muttertieren.

Indische Regierung fördert Ausbildung von Drohnenpilotinnen

Über Indiens Vorreiterrolle im Drohnen-Sektor berichtete Ansar H. Lone, Gründungsmitglied und Geschäftsführer von COMRADO Aerospace, Professor am Institute of Science in Indien und Berater für die indische Bundesregierung: „Die indische Regierung fördert aktiv den Einsatz von Drohnentechnologie im Agrarsektor, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.” Es gibt mittlerweile 300 im Agrarsektor tätige Start-ups. Diese werden von der Regierung unter anderem durch die Senkung der Mehrwertsteuer für Drohnentechnologie (von 18% auf 5%), welche zum Schutz der Umwelt und Gesellschaft eingesetzt werden, unterstützt. Dank des Einsatzes von Drohnen gehört beispielsweise die gefährliche Praxis der Schädlingsbekämpfung auf Obstplantagen in 30 Metern Höhe bald der Vergangenheit an. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Initiative der indischen Regierung, 15.000 Frauen zu Drohnenpilotinnen auszubilden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der Drohnensektor von Beginn an geschlechtergerecht gestaltet wird.

Holger Friehmelt: „Die AIRlabs Austria-Zukunftskonferenz bot eine einzigartige Plattform, auf der kluge Köpfe zusammenkamen, um die Zukunft zu gestalten. Neue Forschungsprojektideen wurden entwickelt und Initiativen gestartet, die sich auf gesellschaftlich wertvolle Aufgaben wie Rettungswesen, Klimaschutz, Land- und Agrarwirtschaft sowie die Hege und Pflege von Naturräumen konzentrieren. So wurde das Fundament für eine zukunftsfähige und nachhaltige Nutzung der Technologie gelegt.“

Die AIRlabs Austria ist ein vom BMK gefördertes nicht-wirtschaftliches Innovationslabor im Rahmen des FFG-Programmes TAKE-OFF zur Planung, Errichtung und zum Betrieb von zivilen Drohnentests in Österreich. Die AIRlabs bietet mit ihren 25 Konsortialpartnern viele einzigartige Infrastrukturen an, insbesondere den niederschwelligen Zugang zu verschiedenen Luftraumbeschränkungsgebieten. Sie unterstützt innovative Projekte wie auch hier die Bereitstellung von Trainingsinfrastruktur für professionelle Drohnenpilot:innen.

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