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Pressemitteilung

Forschungsprojekt der FH JOANNEUM: Voraussetzungen für aktives und gesundes Altern in der Steiermark

Die Steiermark ist die erste europäische Referenzregion in Österreich für aktives und gesundes Altern. Im Projekt ISHARE – kurz für Integrative Strategies for Healthy Ageing Regions – wurden dazu unter der Leitung der FH JOANNEUM neun Handlungsfelder identifiziert, um das gesunde Altern weiterhin nachhaltig zu unterstützen. Die Projektergebnisse wurden jetzt in einem Bericht veröffentlicht.

Zwei Jahre länger gesund bleiben – das ist vereinfacht gesehen das Ziel der europäischen Initiative für aktives und gesundes Altern. Um das erreichen zu können, müssen Lebensqualität, Aktivität und Gesundheit der Menschen bis ins hohe Alter weiter verbessert werden. Neue Technologien und Digitalisierung können unterstützend eingesetzt werden, um die Autonomie und soziale Integration der Bevölkerung bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Gesundheit, Sicherheit und Orientierung sowie Motivation spielen dabei sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen eine wichtige Rolle.

Healthy Ageing Region Steiermark
Die Steiermark wurde als Referenzregion von der European Partnership on Active and Healthy Ageing 2016 mit zwei Sternen bewertet. Sie ist damit in Österreich die einzige Region, die von der EU-Kommission ausgezeichnet wurde. Durch die Weiterentwicklung der Region soll auch die Bewertung – das Maximum sind vier Sterne – langfristig verbessert werden. Dazu gilt es auf die unterschiedlichen Charakteristika einzelner Regionen einzugehen und deren Stärken zu fördern. Innovative Produkte und Dienstleistungen, welche die bedürfnisorientierte Versorgung der älteren Bevölkerung in der Steiermark gewährleisten, sollen umgesetzt werden. Die generationenübergreifende Zusammenarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle.

Vor allem Innovationen sind für die Entwicklung des Standorts Steiermark von hoher Bedeutung. Ein Beispiel: Spezielle IT-Technologien für ältere Menschen, die ein möglichst langes und selbstständiges Leben ermöglichen – Stichwort: Active and Assisted Living (AAL) – wurden in Projekten wie Smart Home – also IT-Lösungen für ein intelligentes Zuhause – behandelt.

Projektergebnisse
Aus dem Projekt gehen neun konkrete Handlungsempfehlungen hervor. Sie sollen das Bewusstsein für gesundes Altern in der Gesellschaft schaffen, zur Vernetzung der Bevölkerung mit Organisationen im Bereich des Gesundheitsmanagements beitragen und die weitreichende Umsetzung von IT-Lösungen zur Unterstützung älterer Menschen begünstigen.

  • Die Sichtbarkeit der AHA-Referenzregion (Active and Healthy Aging) ausbauen: Die Steirerinnen und Steirer sollen über Initiativen, Angebote und Entwicklungen der AHA-Referenzregion informiert werden.
  • Eine integrative AHA-Strategie erarbeiten: Die bereits bestehenden Ergebnisse aus dem Projekt ISHARE sollen gemeinsam mit anderen bestehenden Strategiepapieren zum Thema in einem weiteren Schritt zu einer nachhaltigen Strategie zusammengefügt werden.
  • Ausbildungsangebote schaffen: In der Region soll ein Schwerpunkt zum gesunden Altern in die Ausbildung von relevanten Berufsgruppen integriert werden. Die sich durch die voranschreitende Digitalisierung ergebenden neuen Berufsfelder erfordern ein adaptiertes Bildungsangebot.
  • Innovative Technologien und Produkte entwickeln: Lösungen zum Erhalt der Gesundheit und Selbstständigkeit sollen von Wirtschaft und Forschungsinstitutionen gefördert werden. Versorgungskonzepte, Prototypen und Projekte sind gefragt.
  • Wirksamkeit von AAL nachweisen: Für eine weitreichende Umsetzung in der Steiermark ist eine Bestätigung der Wirksamkeit von IT-Technologien nötig, um unter anderem eine Kostenübernahme durch die Sozialversicherungsträger zu ermöglichen.
  • Neue Technologien in die Wohnbauförderung integrieren: Neben der Kostenübernahme durch die Sozialversicherungen und der privaten Finanzierung könnte auch die steirische Wohnbauförderung bei der Subvention von „Active and Assisted Living“-Lösungen hinzugezogen werden.
  • Maßnahmenvorschläge umsetzen: Expertinnen und Experten haben konkrete Umsetzungsmaßnahmen – also Angebote rund ums aktive Altern – vorgestellt, die es zu realisieren gilt.
  • Koordinationsaufgaben in der Region intensivieren: Eine neue Plattform soll den Austausch zwischen relevanten Personen, Initiativen und Projekten stärken. Auch international gilt es, die Zusammenarbeit mit anderen Healthy Ageing Regionen zu intensivieren.
  • Healthy Ageing Angebote mit Tourismus und Freizeit verbinden: Für die Integration von Healthy Ageing Angeboten in den Freizeitsektor bedarf es einer Vernetzung der bestehenden Angebote und Verbindung mit neuen Technologien.

ISHARE: Fördergeber und Projektpartner
Das Projekt ISHARE wurde durch den Zukunftsfonds des Landes Steiermark gefördert und im Zeitraum von Februar 2017 bis Dezember 2017 durchgeführt. In einem Mixed-Methods-Ansatz wurden nach einer systematischen Literatur- und Internetrecherche zehn qualitative Interviews mit steirischen Expertinnen und Experten sowie fünf wissenschaftliche Workshops durchgeführt.

In die interdisziplinäre Aufgabenstellung des Projekts waren verschiedene Institutionen eingebunden. Unter der Leitung der FH JOANNEUM arbeiteten die Medizinische Universität Graz, JOANNEUM RESEARCH und die Human.technology Styria GmbH zusammen. Somit waren Expertinnen und Experten der Medizin, Gesundheitsberufe, Gesundheitswissenschaft und Wirtschaft, aus den Bereichen Tourismus, Gesundheitsmanagement und eHealth am Projekt inhaltlich beteiligt. Im Mai 2018 wurde das Ergebnis in Form eines Berichts veröffentlicht.

Gesundes und aktives Altern wurde im Projekt ISHARE ganzheitlich behandelt. (© Adobe Stock)

Tipp

Hier finden Sie einen Blogbeitrag zum Thema und hier die Projektseite.

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