Seit Anfang des heurigen Jahres arbeiten das Klimaschutzreferat der Stadtbaudirektion, die Abteilung für Wirtschaftsentwicklung und Tourismus und das Umweltamt zusammen, um möglichst viele Entscheidungsträger:innen aus der Wirtschaft ins Boot zu holen. Bei insgesamt fünf Workshops wurde mit rund 80 teilnehmenden Firmen beziehungsweise Organisationen der Grazer Klima-Pakt ins Leben gerufen. Beim heutigen Treffen haben die ersten 41 von ihnen diesen signiert. Sie repräsentieren dabei nicht nur ihre Firma, ihr Unternehmen, sondern sind auch als Arbeitgeber:innen von rund 40.000 Menschen in Graz wichtiges Vorbild.
Für ein klimaneutrales Graz 2040
Der Klima-Pakt #bindabei für ein klimaneutrales Graz 2040 versteht sich als ernsthafte Willenserklärung, hat jedoch keinen rechtlich verbindlichen Charakter. Dennoch ist die Klimaneutralität 2040 erklärtes Ziel der Unterzeichner:innen. Das gelingt zum einem, indem sie ihren Klima-Fußbadruck minimieren, sprich die Treibhausgas-Emissionen verringern. Zum anderen gilt es, den Klima-Handabdruck zu erhöhen, also mit Maßnahmen weitere Menschen zum Umdenken und Handeln zu motivieren. Dabei werden die teilnehmenden Unternehmen durch die Stadt Graz mit regelmäßiger Information, Vernetzung und Wissensaustausch, Öffentlichkeitsarbeit, Beratung zur Erstellung einer Klimabilanz und Monitoring sowie Förderformaten der Stadt Graz je nach Bedarf der Unterzeichner:innen unterstützt.
Auch Corinna Engelhardt-Nowitzki, wissenschaftliche Geschäftsführerin, und Martin Payer, kaufmännischer Geschäftsführer der FH JOANNEUM, bekennen sich zum neuen Klima-Pakt: „Die FH JOANNEUM ist aktiv um Klimaneutralität und Nachhaltigkeit bemüht, unter anderem durch eine 2023 installierte Photovoltaikanlage mit 272 Kilowatt-Peak, die den Lehr- und Forschungsbetrieb mit Strom versorgt. Nachhaltigkeit ist fest in allen Bereichen verankert und steht im Mittelpunkt mehrerer Studiengänge, die Green Skills vermitteln und eine nachhaltige Zukunft fördern. Als Wissenschaftsorganisation ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, den Klima-Pakt für ein klimaneutrales Graz 2040 zu unterstützen.“ Für die FH JOANNEUM nahm Gerald Lackner, Prokurist und Leiter der Abteilung Finanzen, Controlling und Rechnungswesen, an der feierlichen Unterzeichnung teil.
Präambel des Klima-Pakts
Der Klimawandel und seine Folgen sind heute schon global und auch in Graz sichtbar und stellen unsere Gesellschaft und Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. Um die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad Celsius zu halten (Übereinkommen von Paris) müssen wir unserer Verantwortung nachkommen und unseren Beitrag dazu leisten, indem wir unsere Treibhausgas-Emissionen deutlich reduzieren. Die Stadt Graz hat sich mit dem Klimaschutzplan das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dieses Ziel steht im Einklang mit den übergeordneten Klimaschutzzielen. Wir unterstreichen die Notwendigkeit eines sozial gerechten Übergangs zur Klimaneutralität, welcher alle Grazer:innen mitnimmt und den Wirtschaftsstandort stärkt. Für ein lebenswertes und zukunftsfähiges Graz braucht es jeden Beitrag.
Mit dem Klima-Pakt #bindabei bündeln wir die Kräfte für den Klimaschutz und arbeiten gemeinsam am Ziel eines klimaneutralen Graz 2040. Der Klima-Pakt basiert auf Freiwilligkeit. Wir als Unterzeichner:innen bekennen uns dazu, in unserem jeweiligen Verantwortungsbereich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und zeigen uns somit solidarisch gegenüber den zukünftigen Generationen.
Unsere Bekenntnisse
Als Wirtschaftstreibende, Organisationen, Bürger:innen und als Stadt Graz stellen wir uns der gemeinsamen Verantwortung für den Klimaschutz. Wir bekennen uns unter dem Klima-Pakt #bindabei für ein klimaneutrales Graz 2040 zu folgenden Schritten:
- Wir minimieren unseren Klima Fußabdruck:
Der Klima-Fußabdruck gibt an, welche Mengen an Treibhausgas Emissionen durch eine bestimmte Wirtschaftsaktivität, ein Unternehmen oder einen bestimmten Lebensstil usw. freigesetzt werden. Je höher die THG-Emissionen, desto größer der sinnbildliche Fußabdruck. Wir setzen uns ausführlich mit unserem eigenen Klima-Fußabdruck (Klimabilanz bei Unternehmen) auseinander, um die Auswirkungen unseres Tuns auf den Klimawandel zu verstehen. Wir stecken uns ehrgeizige Ziele, um den Fußabdruck zu verkleinern und orientieren uns dabei am klimaneutralen Graz 2040. Wir legen passende Maßnahmen fest, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. Wir beobachten regelmäßig, wie wirksam die Maßnahmen für die Erreichung unserer Ziele sind. - Wir maximieren unseren Klima Handabdruck:
Klima-Handabdruck-Aktionen verändern die Rahmenbedingungen so, dass nachhaltiges Verhalten für andere Menschen leichter wird. Der Handabdruck wächst, wenn wir andere zum Klimaschutz motivieren oder Klimaschutz ermöglichen. Wir schaffen Bewusstsein für den Klimaschutz und handeln als Botschafter:innen. Wir nutzen unsere Rolle als Multiplikator:innen wo immer möglich und motivieren und unterstützen unser Umfeld, klimafreundlicher zu handeln. Wir teilen unsere Ideen und Erfahrungen mit anderen und stärken das Netzwerk des Klima-Pakts #bindabei. Wir setzen, wo immer möglich, auf klimafreundliche Produkte Dienstleistungen und Technologien. Mit dem Klima-Pakt #bindabei für Graz erzeugen wir eine Dynamik, in der jene gestärkt werden, die sich bereits mit kleinen und großen Schritten auf den Weg gemacht haben und auch jene motiviert und unterstützt, die derzeit noch weniger aktiv sind.
Eine Auflistung aller teilnehmenden Unternehmen und Organisationen sowie Stimmen aus Politik und Verwaltung finden Sie hier.
Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität Innovation und Technologie sowie das Land Steiermark unterstützen den Klima-Pakt als Strategische Partner:innen.