Bereits zu Beginn des Studiums werden im ersten und zweiten Semester in Teams einfache technische und organisatorische Aufgabenstellungen in Projekten gelöst. So bekommen unsere Studierenden einen Einblick, wie eine produktionstechnische oder organisatorische Idee im Team gefunden und erfolgreich umgesetzt werden kann. Mindestens zwei Lehrende aus unterschiedlichen Fachbereichen stehen dabei hilfreich zur Seite.
Eine Aufgabenstellungen der letzten Jahre war zum Beispiel die Entwicklung einer Dosen- und PET-Flaschenpresse und die Schaffung der organisatorischen Rahmenbedingungen für ihre Herstellung. Für das fächerübergreifende Projekt im vierten Semester steht unseren Studierenden die mit dem Studiengang „Industriewirtschaft“ gemeinsam genutzte, hausinterne Lehr- und Lernfabrik zur Verfügung. Dort erarbeiten die Studierenden im Team Lösungen zu produktionstechnischen Aufgabenstellungen, die von Faktoren wie An- und Auslieferung, Arbeitsvorbereitung, Lagergestaltung und Automatisierung beeinflusst werden.
Photo: FH JOANNEUM
Mit den Grambacher Produktentwicklern MADKEM wurde eine Sicherheitsbindung für Wakeboards entwickelt. Wakeboarden ist eine Trendsportart, bei der Elemente aus Surfen, Snowboarden und Wasserski vereint werden. Diese Sportart bringt nicht nur Spaß, sondern ein hohes Verletzungsrisiko mit sich.
Durch einen neuartigen Auslösemechanismus soll eine simultane Loslösung beider Beine vom Board bewirkt werden, um das große Verletzungsrisiko beim Wakeboarden zu verringern. Die Studierenden haben in zwei Gruppen je ein Konzept dafür entwickelt, Machbarkeitsstudien erstellt, jeweils einen Funktionsprototyp gebaut und auf dem eigens dafür konstruierten Prüfstand getestet.
Das inzwischen patentierte Produkt soll 2016 unter dem Label „Adamsfour“ auf den Markt kommen. „Safety Plate“ soll Profis zu Trainingszwecken dienen und AnfängerInnen vor schweren Verletzungen schützen.
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Entwicklung bis zur Serienreife: Studierende sind Mitentwickler des VINOCUT
Beim Direktrecycling (= Auswaschen und Wiederbefüllen) von gebrauchten Weinflaschen in den heimischen Weinbaubetrieben ist das Entfernen der am Flaschenhals verbleibenden Reste von Alu- oder Kunststoffhülsen ein lästiger und zeitaufwändiger Prozess.
Um dem Abhilfe zu schaffen, wurde von den Studierenden gemeinsam mit dem Technologie-Spezialisten i-Tec Styria und dem Erfinder, Unternehmer und Patentinhaber Franz Schriebl eine entsprechende maschinelle Vorrichtung bis zur Serienreife entwickelt.
In einem kontinuierlichen Prozess werden die Leerflaschen mittels Förderband zur Anlage transportiert, in eine Drehbewegung versetzt und an einer rotierenden Messerwalze vorbeigeführt. Diese mittlerweile patentierte Kombination aus Drehbewegung der Flasche und Vertikalbewegung der Messerwalze stellt eine flaschenschonende Entfernung der Halshülsen sicher.