Neues, Unbekanntes, Fremdes – Assoziationen, die von diesen Begriffen hervorgerufen werden, empfinden viele als Belastung. Schutz davor wird in Konventionen gesucht, die aber auch oft ohne Existenzberechtigung aufs Heftigste verteidigt und partout nicht hinterfragt werden. Dabei ist genau die gegenteilige Einstellung erstrebenswert: das Denken gegen die Norm. Dieses gilt als Quelle von schöpferischem Handeln, also der Kreativität. Diejenigen, die in einer Zeit des schnellen Wandels bestehen möchten, sind auf diese Fähigkeit angewiesen – Designerinnen und Designer in besonders hohem Maße. Denn Design, wie ich es verstehe, ist die bestmögliche Verbesserung des Status quo mittels Gestaltung.
Mit einer Verbesserung geht zwingend eine Veränderung einher, und wenn etwas unter dem Vorhaben „bestmöglich“ geschehen soll, dann wird dadurch der Grad der Veränderung bestimmt. Zugleich ist dieser Parameter subjektiv definierbar und deswegen eben genau das Gegenteil von einer Norm. 94513 Zeichen – eine Norm kritisiert eine Norm.