Besitzen Räume eine eigene Poesie? Und wie gibt man der poetischen Wirkung eines Raumes eine Stimme – oder besser gesagt: ein Aussehen? Diesen Fragen sind Studierende des Masterstudiengangs „Ausstellungsdesign“ der FH JOANNEUM für die Ausstellung +raum auf den Grund gegangen. Sie haben sich damit auseinandergesetzt, wie man die Poesie, welche ein Raum vermitteln kann, sichtbar, erfahrbar und hörbar machen kann. Dabei sind vielfältige Rauminszenierungen entstanden, die unterschiedliche poetische Botschaften an die Ausstellungsbesucherinnen und Ausstellungsbesucher tragen.
Ausstellung +raum: eine poetische Inszenierung
Ausstellungsdesign-
Betreuerinnen
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Ausstellungsdesign2021
Der Masterstudiengang „Ausstellungsdesign“ der FH JOANNEUM lud zur Erkundung der Schau +raum: Acht Raumgebilde konnten im „Spitzhaus“ in der Grazer Herrengasse mit allen Sinnen erlebt werden.
Von der Mystik des Nebels und bedrückenden Tauchgängen
Insgesamt wurden acht Rauminszenierungen gezeigt, durch welche die Besucherinnen und Besucher in neuartige Welten eintauchen können. Während man sich der Mystik von ruhigen Nebelschwaden bewusst wird und sowohl positive als auch negative Gefühle damit verbindet, erlebt man an anderer Stelle, wie die Natur sich zuvor durch Menschenhand konstruierte Holzmöbelstücke wieder zurückerobert.
Spiele aus Licht und Schatten erlauben es, mit dem Kunstwerk zu interagieren und tanzende Puppen verzerren sich in skurrilen Projektionen an Wänden. In einem Haus, gebaut aus Büchern, taucht man ein in eine weiche, geborgene Atmosphäre und die Frage um das eigene Sein wird aufgelöst, während man sich durch fließende Stoffgebilde hindurchbewegt.
Der Dichter Ringelnatz entführt in die nicht greifbare, aber doch allgegenwärtige Gefahr in einem U-Boot und schwindelfreie Besucherinnen und Besucher können auf Stelzen gehend selbst zu Wolken werden und die Poesie der Räume von einer nicht alltäglichen Perspektive aus betrachten.
So erlebte man in dieser Vielfalt aus Rauminszenierungen unterschiedliche Gefühle und Stimmungen und erhielt die Möglichkeit, sich voll und ganz der bewussten Wahrnehmung des sonst oftmals nur unbewusst Erfahrenen hinzugeben. Man betrat die Räume, tauchte ein, liess sich hineinziehen, mitreißen und in scheinbar fremdartige Welten entführen.