AQUA – ein Trainingskurs zur Weiterbildung von Studierenden
Derzeit steuern Elektronik und Software rund 70 Prozent aller Funktionen eines modernen Autos – Tendenz steigend: diverse Studien gehen für die Zukunft von bis zu 90 Prozent und mehr aus. Dies führt zu einer noch nie da gewesenen Komplexität im System „Auto“, insbesondere auch bei dessen Entwicklung. Interdisziplinäre Expertise ist notwendig, um dieser Herausforderung der steigenden Komplexität bei gleichzeitig immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen zu begegnen. Die ohnehin gigantische Komplexität der Funktionen eines Autos wird zusätzlich verschärft durch horizontale Themen wie Produkt- und Prozessqualität, Zuverlässigkeit und funktionale Sicherheit.
Internationale Standards und Normen zu Entwicklungsqualität (Automotive SPICE®, ISO/IEC 15504), Funktionaler Sicherheit (ISO 26262, IEC 61508) und Lean Six Sigma (Produktion und Prozessqualität) bilden das Rückgrat der Automobil- und Zulieferindustrie. Erst diese Standards erlauben die feine Verzahnung der Betriebe entlang der Lieferkette und am Ende eine erfolgreiche Integration aller Teile zu dem komplexen System „Auto“. Die gesamtheitliche Natur dieser Qualitätsanforderungen und immer kürzer werdende Entwicklungszyklen bedingen, dass diese Themen nur mehr in integrierter Form implementiert werden können. In der Praxis bedeutet das eine enorme Herausforderung im Entwicklungsprozess. Diesem Bedarf steht ein Mangel an qualifizierten Spezialistinnen und Spezialisten sowie interdisziplinären Allrounder gegenüber.
Jenseits bestehender separierter Kursangebote für Automotive SPICE®, Funktionale Sicherheit und Lean Six Sigma, verfolgt das Projekt AQUA mit dem angebotenen Qualitätstraining das Ziel, diese Themen in einem kompakten, modularen Kurs zu integrieren und die notwendige Umsetzungskompetenz im praktischen Umfeld mit den oben beschriebenen Herausforderungen an zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Automobilindustrie zu vermitteln.
Zielgruppen
Zielgruppen des AQUA-Trainings sind Studierende aus dem Bereich der Fahrzeugtechnik. Die Weiterbildung soll die Lücke schließen, die zwischen der Hochschulbildung und den Erwartungen der Arbeitgeber in der Automobilindustrie besteht, und zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbilden, deren Kenntnisse und Kompetenzen auf die Arbeitgeber abgestimmt sind.
Projektpartner
- Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava, VŠB (Tschechien) (Koordinator)
- European Manufacturing and Innovation Research Association, c/o Délégation Générale de Région Rhône-Alpes (Belgien)
- I.S.C.N. International Software Consulting Network LTD (Irland)
- TU Graz (Österreich)
- Univerza v Mariboru, Faculty of Electrical Engineering and Computer Sciences, Institute of Automation (Slowenien)