Hintergrund
In vielen ländlichen Gebieten des afrikanischen Kontinents ist die Subsistenzlandwirtschaft dominant. Eine sichere Lebensmittelversorgung der einheimischen Bevölkerung ist in vielen Gebieten aufgrund einer unzureichenden Wasserversorgung, einem Mangel an technischem Know-how sowie sicherer Einnahmequellen der Betriebe gefährdet. Diese Situation wird oft verschärft durch nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, was zu einer Abwanderung aus ländlichen Gebieten in städtische Räume beiträgt.
Insbesondere der Klimawandel wirkt sich negativ auf die landwirtschaftliche Produktion in wasserarmen Regionen Afrikas aus. Eine effiziente Wassernutzung innerhalb der Landwirtschaft ist somit ein Schlüsselfaktor, um den ländlichen Raum zu stärken. Die Etablierung einer zirkulären Bioökonomie birgt ein erhebliches Potenzial für die sozioökonomische und ökologische Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Strukturen.
Rolle des Institutes
Das Team des Instituts Angewandte Produktionswissenschaften analysiert gemeinsam mit afrikanischen und europäischen Partneruniversitäten die landwirtschaftliche Struktur von Südafrika, Namibia, Ghana, Botswana und Mozambique. Basierend auf dieser Erhebung werden Maßnahmen abgeleitet, wie duale Bildungsprogramme, Trainings und Beteiligungsmöglichkeiten für Landwirte und Landwirtinnen umgesetzt werden können. Dabei kommen sowohl die Kompetenzen des Institutes im Bereich der dualen Ausbildung und in der Wertschöpfungssteigerung lokaler Lebensmittelproduktion zu tragen.
Interdisziplinäres europäisch-afrikanisches Expertenteam
Das DIVAGRI-Konsortium besteht aus 21 Partnerinstitutionen mit Expertise in den Bereichen Agrarwissenschaften, Ingenieurwesen, biobasierte Technologien, Lebensmittelsysteme, zirkuläre Bioökonomie, Unternehmensentwicklung sowie Entrepreneurship und Bildung. Die Partner kommen aus fünf afrikanischen (Botswana, Ghana, Mosambik, Namibia und Südafrika) sowie sechs europäischen Ländern (Bulgarien, Deutschland, Österreich, Spanien, Türkei und Nordmakedonien). Das Projekt wird vom Robert-Schmidt-Institut (RSI) der Hochschule Wismar, dem Zentrum für interdisziplinäre Kompetenzentwicklung, koordiniert.