Rund zehn Prozent aller Sprachstörungen nach Abschluss des Spracherwerbs haben Traumata, zum Beispiel durch Unfälle, zur Ursache. Oft sind bei Sprachauffälligkeiten aber nicht nur die Bereiche des Gehirns, die für die Sprachprozessierung verantwortlich sind, betroffen, sondern auch weitere Areale. Daraus resultieren beispielsweise Symptome wie Probleme mit der Merkfähigkeit oder mit Problemlösestrategien, die auch in den Prozess der Sprache einwirken können.
Um einen maximalen therapeutischen Outcome zu sichern, bedarf es einer qualitätsgesicherten Diagnostik, die alle Einflussparameter adäquat einschätzt. Hier offenbart sich ein eklatanter Mangel: International und national liegt keine Handlungsempfehlung für die Spezifika der Diagnostik traumatischer Aphasien vor, im Gegensatz zu Sprachstörungen, die beispielsweise durch Schlaganfälle verursacht werden.
Ziel des von der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung finanzierten Projekts ist die Entwicklung einer Handlungsempfehlung via Literaturrecherche, Interviews, Konsensgruppen und quantitativer Evaluierung unter Einbezug aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen wie Logopädie, Psychologie und Neuropsychologie, Medizin, Audiologie, Ergotherapie und Pflege.