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Projekt

Endotheliale Dysfunktion bei chronischen Müdigkeitssyndromen

(c) Adobe Stock - yellow_man

Die Mechanismen der Entwicklung einer endotheliale Dysfunktion, die als einer der Schlüsselfaktoren für die Symptome von ME/CFS- und Long Covid-Patient:innen beschrieben wurde, sind aktuell noch weitgehend unerforscht. Das Projekt zielt daher darauf ab, biologische Schlüsselaspekte im Zusammenhang mit der Funktion von Endothelzellen anhand von Plasmaproben einer österreichischen Kohorte von ME/CFS- und Long Covid-Patient:innen zu untersuchen.

Chronische Müdigkeitssyndrome nach einer Infektion wie das myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Müdigkeitssyndrom (ME/CFS) und die Post-COVID-19-Erkrankung (Long Covid) sind in erster Linie durch eine Müdigkeitssymptomatik gekennzeichnet. Diese Müdigkeit kann von leichter, bei der die Patient:innen noch in der Lage sind, an einigen sozialen Aktivitäten (z. B. Schule, Arbeit) teilzunehmen, bis hin zu mittelschwerer und schwerer Ausprägung reichen, bei der die Betroffenen überwiegend zu Hause bleiben und ans Bett gefesselt sind. ME/CFS und Long Covid beeinträchtigen daher nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Betreuer:innen, sondern stellen auch eine beträchtliche und oft stille Belastung für die Gesundheitssysteme weltweit dar, auch in Österreich. Dies liegt vor allem daran, dass die meisten Fälle aufgrund des Fehlens standardisierter klinischer Bewertungen und diagnostischer Marker nicht diagnostiziert werden.

Die endotheliale Dysfunktion, von der bekannt ist, dass sie den Blutfluss, die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung und den Abtransport von Abfallstoffen im Körper beeinträchtigt, wurde als einer der Schlüsselfaktoren für die Symptome von ME/CFS- und Long Covid-Patient:innen beschrieben. Die Mechanismen, die die Entwicklung einer endothelialen Dysfunktion erklären könnten, sind jedoch noch weitgehend unerforscht. Daher zielt dieses Projekt darauf ab, biologische Schlüsselaspekte im Zusammenhang mit der Funktion von Endothelzellen – einer Zellschicht, die Blutgefäße auskleidet – anhand von Plasmaproben einer österreichischen Kohorte von ME/CFS- und Long Covid-Patient:innen zu untersuchen.

Wir erwarten, dass die Ergebnisse unserer Studie neue Erkenntnisse zum besseren Verständnis der endothelialen Dysfunktion bei chronischen Müdigkeitssyndromen nach einer Infektion liefern werden, was zu einer verbesserten Einteilung der Patient:innen in risikoangepasste Behandlungsgruppen und maßgeschneiderten Behandlungsalternativen führen wird.

 

Referenzen:

1. Pipper C, Bliem L, León LE, Mennickent D, Bodner C, Guzmán-Gutiérrez E, Stingl M, Untersmayr E, Wagner B, Bertinat R, Sepúlveda N, Westermeier F (*). Sex and disease severity-based analysis of steroid hormones in ME/CFS. Journal of Endocrinological Investigation. 2024. doi: 10.1007/s40618-024-02334-1.

2. Bertinat R, Villalobos-Labra R, Hofmann L, Blauensteiner J, Sepúlveda N, Westermeier F (*). Decreased NO production in endothelial cells exposed to plasma from ME/CFS patients. Vascular Pharmacology. 2022. doi: 10.1016/j.vph.2022.106953.

3. Blauensteiner J, Bertinat R, León LE, Riederer M, Sepúlveda N, Westermeier F (*). Altered endothelial dysfunction-related miRs in plasma from ME/CFS patients. Scientific Reports. 2021. doi: 10.1038/s41598-021-89834-9.

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