Projekt

eRöntgenpass

 

Mehr Wissen über die eigene Gesundheit – das ist das Ziel des Projekts „eRöntgenpass“. Lange Zeit wurden die Daten bildgebender Verfahren nur für jede einzelne Untersuchung dokumentiert, nicht aber kumulativ. Der eRöntgenpass fasst nun alle Daten über die Bestrahlungsdosen in einem persönlichen „X-Ray-Record“ zusammen. Steirerinnen und Steirer, die eine österreichische Bürgerkarte besitzen, können diesen Service ab sofort nutzen.

Tagtäglich sind wir ionisierender Strahlung ausgesetzt. Sie kommt aus der Erdkruste oder als sogenannte kosmische Strahlung aus dem All. Diese allgegenwärtigen ionisierende Strahlung kann zu Zellveränderungen und damit letztlich zu Krebserkrankungen führen. Auch die Belastung durch medizinische Strahlenquellen, wie etwa Röntgenuntersuchungen, sollte genau bedacht werden. Deshalb ist es wichtig, eine Röntgendiagnostik nur dann durchzuführen, wenn sie wirklich notwendig ist.

Sichere Online-Information

Der eRöntgenpass ist ein neu entwickelter Service des PatientInnen-Web-Portals der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes). Über einen sicheren Online-Zugang können sich steirische PatientInnen einen Überblick verschaffen über bisherige Röntgenuntersuchungen in einem der steirischen Landeskrankenhäuser und über die dabei entstandene Strahlenbelastung. In Zukunft sollen auch die Daten von externen radiologischen Instituten und Privatkrankenhäusern erfasst werden. Die Datenbankarchitektur des steirischen eRöntgenpass ist zudem so angelegt, dass sie sich über eine Schnittstelle unkompliziert auch in die österreichische elektronische Gesundheitsakte ELGA integrieren lässt. Die Informationen im PatientInnen-Portal sind grafisch aufbereitet und auch für Laien leicht verständlich. Sie bieten zudem Wissenswertes über Radiologie und Strahlung im Allgemeinen und setzen die medizinische Strahlenexposition in ein leicht nachvollziehbares Verhältnis zur natürlichen Strahlung und anderen Quellen der Strahlenbelastung.

Nutzen und Risiken selbst abwägen

Während die natürliche Strahlung eine mittlere effektive Dosis von 2,9 Milli-Sievert (mSv) pro Jahr verursacht, belastet ein einfaches Knochenröntgen – etwa am Bein – den Organismus im Schnitt nur mit 0,01 mSv. Eine Röntgenuntersuchung des Dickdarms oder eine Computertomografie des Beckens erfordern weit höhere Strahlendosen. Wer allerdings täglich 30 Zigaretten raucht, setzt seinen Körper damit einer zusätzlichen Strahlung von rund 0,3 mSv pro Jahr aus. – Solche Informationen ermöglichen es, Nutzen und Risiken röntgenmedizinischer Untersuchungen gegeneinander abzuwägen. Dieser Empowerment-Aspekt steht im Zentrum des EU-Projekts PALANTE, aus dessen Finanztöpfen der steirische eRöntgenpass als eines von sieben europäischen Pilotprojekten finanziert wurde. Das Ziel von PALANTE ist es, Patientinnen und Patienten durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in die Lage zu versetzen, selbst fundierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.

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