Schwangerschaft und Geburt sind entscheidende Lebensabschnitte für Frauen. Die Geburt ist ein einzigartiges und persönliches Erlebnis. Viele schwangere Mütter und Paare wollen sich gut darauf vorbereiten, unabhängig davon, ob sie ihr Baby im Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zu Hause zur Welt bringen.
Wichtig dabei ist der Zugang zu verständlichen und zuverlässigen Gesundheitsinformationen sowie die unterstützende Begleitung und Aufklärung durch Gesundheitsprofessionen wie Hebammen und Gynäkolog:innen. Dies stärkt Frauen, sich gut auf die Geburt und mögliche notwendige Eingriffe vorzubereiten und eine informierte, selbstbestimmte Geburt unter Berücksichtigung aller gesundheitlichen Aspekte zu erleben.
Alle an der Schwangerenvorsorge, der Geburtshilfe und der Nachbetreuung Beteiligten arbeiten seit vielen Jahren daran, dass dieser Lebensabschnitt unter den gegebenen Bedingungen so gut wie möglich geschafft wird. Der Steirische Gesundheitsbericht zur Geburt 2018 zeigt, dass die geburtshilfliche Versorgung in der Steiermark hohe Qualitätsstandards erfüllt.
Der Bericht weist aber auch auf die Entwicklung der steigenden Kaiserschnittraten bei gleichzeitigem Abnehmen von vaginalen Geburten hin. Diese Entwicklung ist weltweit zu beobachten.
Sowohl der österreichische Aktionsplan Frauengesundheit, der auf die Förderung der reproduktiven Gesundheit sowie auf eine informierte, gesundheitsbewusste und selbstbestimmte Entscheidungsfindung bei Frauen abzielt, als auch die Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie sowie weitere nationale Initiativen verdeutlichen die Bedeutung dieses Themas in Österreich. Die Wissenschaft zeigt, dass medizinisch nicht notwendige Kaiserschnitte zu negativen Folgen für die Gesundheit von Müttern und Kindern führen.
Auf Hinweis des Fachbeirates für gendergerechte Gesundheit startete der Gesundheitsfonds Steiermark im Jahr 2021 einen Diskussionsprozess unter Einbindung wesentlicher Stakeholder auf Grundlage der steirischen Datenlage. Das Projekt baut mit einem erweiterten Kreis an Stakeholdern und neuen Maßnahmen darauf auf.