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Projekt

Kaiser-Franz-Josef-Kai Graz

Kaiser-Franz-Josef-Kai Graz

Foto: FH JOANNEUM

Im Sommersemester 2020 haben sich die Studierenden des Masterstudiengangs „Architektur“ der FH JOANNEUM mit der Sanierung eines Hauses am Kaiser-Franz-Josef-Kai in Graz auseinandergesetzt.

Am Kaiser-Franz-Josef-Kai, direkt am Fuße des Schlossbergs, befindet sich ein Altstadthaus in privatem Besitz, welches von der Straßenseite aus sich unscheinbar in das Stadtbild einfügt. Die schönen alten Strukturen des Gebäudes als auch das äußere Erscheinungsbild sind durch die Spuren der vergangenen Jahre geprägt und erfordern eine Sanierung, um die alten Gemäuer wieder mit Leben zu füllen.

Bestandsaufnahme

Dieses Objekt wurde zur Aufgabenstellung für das Entwurfsprojekt und die Lehrveranstaltungen „Projektarbeit“ als auch „Gebäudeanalyse“ der Studentinnen und Studenten des Masterstudiums „Architektur“. Um den Zustand des Gebäudes und die vorhandenen Räumlichkeiten analysieren zu können, startete das Sommersemester mit einer Besichtigung des Altstadthauses, welches nur wenige Gehminuten vom Grazer Hauptplatz entfernt liegt.

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Blick vom Innenhof nach oben (Foto: FH JOANNEUM)

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Stiegenhaus (Foto: FH JOANNEUM)

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Giradi-Theater (Foto: FH JOANNEUM)

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Im Dachgeschoss des Gebäudes (Foto: FH JOANNEUM)

Das äußere Erscheinungsbild verrät nur wenig über die innen liegenden Strukturen. Über wenige Treppen hinweg gelangt man vom Kai ausgehend in einen kleinen Innenhof, von welchem aus die Erschließung der Geschosse ermöglicht wird. Das Altstadthaus erstreckt sich insgesamt über vier Geschosse zuzüglich eines Dachraumes als auch Gewölbekellers, welche ausgebaut werden können.

Eine Besonderheit befindet sich jedoch im ersten Obergeschoss. An der Schlossbergseite liegend erstreckt sich über zwei Ebenen das sogenannte „Girardi-Theater“, nach dem österreichischen Schauspieler Alexander Girardi benannt. Das heute leer stehende Theater war der „Geburtsort“ der Schauspielkarriere von Girardi, in welchem er seinen ersten Auftritt erleben durfte. Aus diesem Grund stehen auch gewisse Abschnitte des Gebäudes unter Denkmalschutz.

Neben dem direkt am Kaiser-Franz-Josef-Kai liegenden Gebäude grenzen Garagen und der sogenannte Eselspfad an, durch welchen früher ein direkter Zugang zum Schlossberg gewährleistet war, um Waren mithilfe von Eseln nach oben transportieren zu können. Dieser Bereich wurde zusätzlich in die Bearbeitung miteinbezogen.

Die Projekte

Die Entwicklung von Konzepten, welche behutsam mit dem Bestand und den vorhandenen Strukturen umgehen und in diese integriert werden können, wurden schlussendlich zur Aufgabenstellung. Die Bestandsstrukturen, das Grazer Altstadterhaltungsgesetz und insbesondere die Richtlinien des Denkmalschutzes stellten eine Herausforderung für die Umsetzbarkeit dar. Aufgrund der Lage direkt am Fuße des Schlossbergs und durch die zum Großteil nordseitige Orientierung der Räume wurde vor allem eine ausreichende Belichtung zu einem wesentlichen Faktor im Entwurfsprozess.

Die freie Aufgabenstellung ließ den Studierenden einen großen Spielraum für kreative Ideen, welche unterschiedlicher nicht sein hätten können. Die Überlegungen reichten von Co-Living über Künstlerhaus, Kinderhaus, Restaurant bis hin zu einem Gesundheitshaus. Entscheidend war eine durchgehende Konzeption, aber auch der Umgang mit einer möglichen barrierefreien Erschließung, die in den Bestandstrukturen nicht vorhanden ist.

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Rendering Rippl Verena

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Rendering: Viktoria Harzl

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Rendering: Botchorishvili Davit

Einzelne Überlegungen finden sich in den meisten Projekten wieder, wie der Ausbau des leer stehenden und ungenutzten Dachstuhls. Die vorhandenen Gaupen waren für die entwickelten Ideen nicht ausreichend und aus diesem Grund stellte die Belichtung einen wichtigen Diskussionspunkt aufgrund des notwendigen Eingriffes in die geschützte Grazer Dachlandschaft dar.

Nach vielen Online-Besprechungen mit den Betreuern, dem Bundesdenkmalamt und dem Vorsitzenden der Altstadtsachverständigenkommission sowie insbesondere der Besitzerin wurden die Ideen am Ende des Semesters präsentiert. Die Eigentümerin erhielt dadurch einen Eindruck, welche Möglichkeiten die Strukturen bieten und welche zukunftsweisende Nutzungen wieder zu einer Belebung beitragen könnten.

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