Viele Städte und Gemeinden sind bestrebt, ihren Fuhrpark auf alternative Antriebstechnologien umzustellen. Neben dem Nachhaltigkeitsgedanken ist auch das neue Straßenfahrzeug- Beschaffungsgesetz – SFBG, welches eine Mindestquote an sauberen Nutzfahrzeugen verlangt, ein Grund dafür. In der Wahl geeigneter Fahrzeuge stehen sie aber vor einigen Herausforderungen. Einerseits ist die Auswahl an verfügbaren Fahrzeugen mit alternativen Antrieben noch sehr überschaubar, andererseits gibt es bisher noch kaum Erfahrungswerte hinsichtlich Effizienz und Wirksamkeit solcher Fahrzeuge. Herstellerangaben bezüglich Reichweite sind oftmals zu allgemein und können nicht eins zu eins auf individuelle Anforderungen und die unterschiedlichen Bedingungen in einer Stadt oder Gemeinde umgelegt werden. Daher sind diese Herstellerangaben für die Evaluierung innerhalb eines Beschaffungsprozesses häufig unzureichend.
Aus diesem Grund adressiert KOFIX die Defizite im Beschaffungsprozess und erarbeitet gemeinsam mit der Stadtgemeinde Leoben sowie den Partnern Triagonal und ECUSTODIA übertragbare Entscheidungsgrundlagen auf Komponentenebene. Dafür werden Betriebsdaten, Fahrzeugdaten und Umfelddaten kombiniert analysiert und Energieprofile für verschiedene Fahrzeugklassen in Abhängigkeit der Einflüsse wie Topografie, Einsatzzweck und Jahreszeiten erstellt.
Die Masterstudentin Daniela Steiner durfte sich im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Wege zur Dekarbonisierung des kommunalen Fuhrparks“ mit den Fragen beschäftigen, welche Fahrzeuge sich für eine Umstellung auf alternative Antriebstechnologien eignen, ob diese verfügbar sind und wie ihr Energiebedarf nachhaltig gedeckt werden könnte.
Projektziele
Das Ziel ist die Berechnung der Energiebereitstellung, der Umweltauswirkungen sowie der Kosten beziehungsweise des Nutzens im Allgemeinen und die spezifische Berechnung für den Standort Leoben. Die Energieprofile werden als Open Source zur Verfügung gestellt. So können zukünftige Fahrzeugentwicklungen auf den tatsächlichen Bedarf hin optimiert und der Beschaffungsprozess nachhaltig verbessert werden.
Die Projektergebnisse führen zu höheren CO2-Einsparungspotenzialen, verbessern die Verfügbarkeit der Infrastruktur und unterstützen die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.