Ukraine Krieg, Nahost-Konflikt, Energiekrise, Pandemie, Klimawandel – Die Zeiten scheinen düster zu sein. Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat »Krisenmodus« zum Wort des Jahres 2023 gekürt. Der Ausnahmezustand ist zum Dauerzustand geworden. Angesichts der vielen Negativ-Schlagzeilen fühlen wir uns überfordert, der Verdruss und die Nachrichtenmüdigkeit nehmen zu. Wie kann das kollektive Gefühl der Überforderung sichtbar werden? Wir kennen den sprichwörtlichen »Knoten im Hals«, wenn vor Angst und Sorge die Stimme versagt.
Diese Metapher ist die Grundidee für die diesjährige Adaption von »In Then Out«. Die Besucher:innen erwartet ein überdimensional großer, aus Kunststoffschläuchen geformter Knoten, der die bestehende Installation durchdringt. Die organische, ungeordnete Form des Knotens steht in einem formalen Spannungsverhältnis zu den umgebenden Orthogonalen. Die Installation ist nicht nur visuell und haptisch, sondern auch auditiv erfahrbar. Zu hören sind kurze Audio-Ausschnitte aus Nachrichtensendungen seit Pandemiebeginn 2020.