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Forschung

Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus

Thema des Projekts ist es, Risiken und Herausforderungen, die ein stationärer Aufenthalt für Menschen mit Demenz mit sich bringt, zu minimieren und darauf individuell und ganzheitlich einzugehen. Beauftragt wurde das Projekt von den Burgenländischen Krankenanstalten.

Problemstellung

Menschen mit Demenz machen bei einer Aufnahme ins Akutkrankenhaus oft negative Erfahrungen bezüglich inadäquater Pflege oder mangelhafter Kommunikation. Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Krankenhausaufenthalt pflegeabhängig zu werden, ist höher, die Krankenhausaufenthalte sind länger und die Mortalität ist bei Menschen ohne Demenz niedriger. Akutkrankenhäuser müssen auf diese Risiken und Herausforderungen reagieren, um Menschen mit Demenz ganzheitlich und individuell versorgen zu können.

Ziele

Ziel des Projekts ist es, vorliegende kognitive Einschränkungen im Akutkrankenhaus frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf reagieren zu können. Präventive Maßnahmen sollen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer akuten Verwirrtheit minimieren und bei Bedarf adäquat therapieren. Langfristig sollen Maßnahmen entwickelt werden, welche die Sicherheit der Patientinnen und Patienten, aber auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen sowie die Krankenanstalten der KRAGes delir- und demenzsensibel ausrichten.

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Projektstrategie

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurden Bedarfsklärung und Strategieplanung mit den Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der KRAGes definiert. Danach wurde ein interdisziplinäres Projektteam, bestehend aus Pflegepersonen, Ärztinnen, Ärzten, einer Vertreterin der MTD, Klinischen Psychologinnen und Psychologen, Klinischen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sowie der Direktorin der Gesunheits- und Krankenpflegeschule, gegründet.

In drei Projektteamsitzungen wurde eine akkurate Strategieplanung vorgenommen sowie die vom Demenz-/Delir-Projekt der KAGES zur Verfügung gestellten Unterlagen an die Gegebenheiten der Burgenländischen Krankenanstalten adaptiert.

Die Unterlagen geben Informationen über:

  • Das Delir
  • Die Demenz
  • Ablauforganisation
  • Screening- und Assessmentinstrumente
  • Pflegerische und therapeutische Interventionen
  • Medizinische Interventionen

Zudem wurden folgende Informationsmaterialien für die Praxis erstellt:

  • Informationsbroschüre Die Demenz
  • Informationsbroschüre Menschen mit Demenz im Krankenhaus
  • Informationsbroschüre Das Delir
  • Unterlage Medikamente mit delirogenem Potenzial

Das Projektteam konziperte auf Basis der genannten Unterlagen interdisziplinäre Grundschulungen für Pflegepersonen, Ärztinnen, Ärzten, MTD, Klinische Psychologinnen und Psychologen sowie Klinische Pharmazeutinnen und Pharmazeuten im Ausmaß von acht Unterrichtseinheiten. Zusätzlich wurde für Pflegepersonen, Ärztinnen und Ärzte ein Vertiefungsmodul im Ausmaß von acht Unterrichtseinheiten ausgearbeitet, in dem speziell auf die jeweiligen Berufsgruppen und ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Den Start der Implementierungsphase der Demenzstrategie markierten Kick-off-Veranstaltungen an den vier Standorten der KRAGES.

Eine weitere Besonderheit des Projekts sind die konzipierten Grundschulungen für patientenfernes Personal (Portier, Transportdienst, Reinigungsdienst, Zivildiener, etc.), die bereits ausgebildete Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten mit einer Weiterbildung zum Thema Demenz durchführen. In einer Train-the-Trainer-Veranstaltung erarbeiteten Expertinnen und Experten Unterlagen sowie eine Präsentation, die speziell auf Fragen und Herausforderungen dieser Berufsgruppen abgestimmt sind.

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