Ausgangslage
SARS-CoV-2 hat zu einer weltweiten Pandemie geführt. Die Erkrankung, die dieses Virus und dessen mittlerweile häufig auftretenden Mutationen verursacht, wird als COVID-19 definiert und beeinträchtigt seit dem Winter 2019/20 unser Leben. Die umfangreichen Restriktionen, die notwendig sind, um die Verbreitung des Virus einzudämmen, schränken das alltägliche Leben bedeutend ein. Soziale Kontakte sind nur in besonderen Ausnahmefällen möglich, das Nachgehen von Hobbys ist weitgehend eingeschränkt. Der Anstieg psychischer Probleme in der Bevölkerung ist besorgniserregend. Es existiert die Sorge, um die eigene Gesundheit, aber auch Zukunftsängste, finanzielle Sorgen und Vereinsamung spielen eine Rolle.
Eine wichtige Ressource in diesem Kontext stellt regelmäßige körperliche Aktivität dar. Körperliche Aktivität trägt zur Entwicklung gesundheitsrelevanter Schutzfaktoren bei und kann das Auftreten von psychischen Erkrankungen verringern. Ausreichend Bewegung erzeugt positive Veränderungen der Stimmung, verbessert die Stressregulation und steigert das Wohlbefinden und die Lebensqualität. Bereits vor Beginn der Pandemie hat es in Österreich eine sehr hohe Prävalenz (rund 75 Prozent) von körperlich inaktiven Personen gegeben. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Restriktionsmaßnahmen, ist diese Prävalenz an körperlich inaktiven Personen derzeit noch höher einzuschätzen.
Über das Projekt
Mit dem Projekt MOVEluencer wird ein wichtiger Beitrag zur Bewegungsförderung im Setting Gemeinde geleistet. Organisierte Bewegungsangebote sind nicht oder nur eingeschränkt (online) verfügbar. Deshalb braucht es Ansätze, die einen Beitrag zur Bewegungsförderung im Rahmen der aktuellen Pandemie beziehungsweise auch bei vorherrschenden Restriktionsmaßnahmen leisten. Hier nimmt vor allem die Förderung der aktiven Mobilität oder Alltagsmobilität der Bevölkerung eine wichtige Rolle ein.
Aktivitäten der Alltagsmobilität sind von Restriktionsmaßnahmen kaum betroffen und finden vor allem im kommunalen Setting statt. Sei es der Weg zum Einkaufen, zur Apotheke oder die aktive Freizeitgestaltung mit Familie und Freund:innen. Damit die Bevölkerung diese Aktivitäten auch motiviert „aktiv“ gestaltet (und nicht passiv, wie etwa mit dem Auto), braucht es eine bewegungsfreundliche Gestaltung des gebauten Umfeldes, die somit einen wesentlichen Einflussfaktor für Bewegung darstellt.
Je mehr Wege von allen Personengruppen sicher zu Fuß, mit dem Rad oder Roller zurückgelegt werden können, desto höher ist das Potenzial für ein gesundes Bewegungsverhalten. So gilt es, die Möglichkeiten für einfache Neu- und Umgestaltungen in kommunalen Umfeld der Gemeinde zu erkennen und entsprechende Maßnahmen partizipativ zu entwickeln und umzusetzen.
Das Projekt MOVEluencer wurde mit den sechs Projektgemeinden Tieschen, Klöch, Söchau, Neudau, Fehring und Riegersburg geplant und umgesetzt.