Städtische Brachflächen in Gärten verwandeln, wo man Obst und Gemüse für den Eigenbedarf anbauen kann, ist das Ziel der Urban-Gardening-Bewegung, die sich rund um den Globus ausbreitet. Mit gängigen und günstigen Materialien Hochbeete für das Stadtgärtnern zu planen und in Graz-Eggenberg umzusetzen, war das Ziel einer gemeinsamen Lehrveranstaltung der Studiengänge „Bauplanung und Bauwirtschaft“(BBW) und „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ (LEB) im Studienjahr 2014/15. Gemischte BBW-LEB-Teams haben geeignete Standorte am FH-Campus und mögliche Bepflanzungen erkundet sowie die Kosten der innovativen Hochbeet-Entwürfe errechnet.
Eine Jury, der VertreterInnen der FH JOANNEUM, der GBG (Gebäude- und Bau-Management Graz GmbH), der Stadtteilarbeit STA EggenLend sowie der Bezirksvorsteher von Graz-Eggenberg angehörten, kürte schließlich drei Siegerprojekte. Zusätzlich wurden die Projekte im Rahmen des Grazer Architektursommers 2015 der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Die ausgezeichneten Projekte
1. Preis: 3er
Das Dreiecksmodul 3er dient nicht nur alsHochbeet, sondern auch als Sitzgelegenheit. Das Stadtmöbel überzeugt durch seine räumliche und funktionale Vielseitigkeit. Die verschiedenen Ebenen vom 3er lassen sich je nach Anforderung beliebig bespielen. Ein Modul lässt sich aus sechs gleichen Elementen zusammenfügen und vereint Funktion der Ernte und Begegnung in sich.
Das 3er-Stadtmöbel lädt seit Sommer 2015 am Campus der FH JOANNEUM alle BewohnerInnen des Stadtviertels zum „Garteln“ ein. Das Gelände der Fachhochschule dient dabei als Testareal zur Errichtung von Gemeinschaftsgärten auf öffentlichem Grund. Die Hochbeete werden aber auch für die Lehre und Forschung am Studiengang Nachhaltiges Lebensmittelmanagement genutzt: 2016 bauen hier die Studierenden Chilis an, um ihre Schärfe zu analysieren und Messwerte mit Geschmacksempfindungen zu vergleichen. Wenn sich das 3er-Modul am Campus bewährt, dann soll es künftig auch an anderen Orten von Graz zu finden sein.