Werden Europäer:innen, obgleich Laien, Künstler:innen oder Designer:innen nach dem Begriff „Wabi Sabi“ gefragt, folgt meist Ratlosigkeit. Oft folgt als Antwort die ähnlich klingende Paste zum Sushi, wobei diese wohl kaum etwas mit dem beinahe wichtigsten Konzept der japanischen Ästhetik-Lehre zu tun hat. Auch für Japaner:innen ist es überaus schwierig, Wabi Sabi zu erklären. Manchmal wird es nur als Mentalität oder gar als ein Gefühl beschrieben. Einig ist man sich aber darüber, dass es sich um eine Art von Philosophie oder Konzept der Schönheit handelt, welche sich durch Prinzipien wie Einfachheit, Natürlichkeit und Schlichtheit äußert.
Diese Arbeit gibt einen Überblick über traditionelle und moderne Anwendungsmöglichkeiten und erörtert insbesondere die Anwendung im Design der westlichen Moderne. Im Zuge einer praktischen Umsetzung werden Prinzipien und Methoden dieser japanischen Gestaltungshaltung erprobt. Als Gestaltungsgegenstand dient dazu das Magazin „Kumo“, das von Valentin Rudloff und dem Autor dieser Arbeit verlegt wird.