Aus Scham oder Schuldgefühlen versuchen Frauen, Wohnungslosigkeit zu vermeiden beziehungsweise entstandene Wohnungslosigkeit verdeckt zu leben und ihre Notlage zu verbergen. Sie suchen sich private Lösungen, um die gesellschaftliche Anerkennung als Frau nicht ganz zu verlieren, was sie jedoch sehr oft in neue Abhängigkeiten führen – so die Erkenntnisse der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnunglosenhilfe (BAWO) in ihrer durchgeführten Studie.
„ICH BIN DA – Wohnungslosigkeit ist auch weiblich“ ist der eindringliche Hinweis mit dem Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit mittels Öffentlichkeitsarbeit auf die spezifischen Problemlagen von wohnungslosen Frauen aufmerksam machen wollen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über dieses tabuisierte Thema aufzuklären und zu sensibilisieren. Das Projektteam organisierte und gestaltete hierzu eine temporäre Ausstellung in der off_gallery graz. In der Galerie waren neben Bildern und Zitaten von betroffenen Frauen auch Fakten einer BAWO-Studie (BAWO = Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe) ausgestellt. Die Besucherinnen und Besucher erhielten so Informationen und Eindrücke über die Besonderheiten der versteckten Wohnungslosigkeit von Frauen.
Ausstellung in der Griesgasse
Die Ausstellungseröffnung fand am 11. Februar 2020 in der off_gallery graz statt und war ein voller Erfolg. Gemeinderätin Manuela Wutte (Grüne), Andrea Knafl vom Forum Wohnen und Stefan Steinwidder von den Vinzi-Werken sprachen einleitende Worte. Eröffnet wurde die überaus gut besuchte Ausstellung vom Projektleiter Klaus Resch. Bis zum 1. März 2020 konnte diese kostenlos besucht werden.
Weitere Projektinhalte
Ergänzend und vorbereitend zur Ausstellung wurden über Social-Media-Kanäle Informationen zum Thema gestreut und Bewusstseinsbildung betrieben. So legten die Studierenden Facebook und Instagram Accounts an und bespielten diese laufend. Ein weiterer Teil des Projekts war die Mitarbeit an einem Film zum Thema Frauenwohnungslosigkeit, welcher vom „Forum Wohnen Graz“ in Auftrag gegeben wurde und mithilfe der Studierendenvertretung „Soziale Arbeit“ der FH JOANNEUM realisiert wurde.