Unsere Forschungsaktivitäten verfolgen das Ziel, eine ganzheitliche Designlehre als Schlüsselkompetenz für die Ausbildung zukünftiger Designer:innen zu etablieren. Dabei wird Design nicht isoliert auf einzelne Aspekte beschränkt, sondern alle relevanten Faktoren und Wechselwirkungen werden berücksichtigt, um ein harmonisches und zugleich funktionales Ergebnis zu erreichen.
Um dies zu gewährleisten, sollen Studierende spezifische Fähigkeiten erwerben. Dazu gehört, relevante Kontexte technischer, kultureller oder gesellschaftlicher Natur in Aufgaben zu integrieren, Tools zur empathischen Erkenntnisgewinnung aus der Perspektive der Nutzer:innen zu erlernen, interkulturelle und interdisziplinäre Kommunikationskompetenzen zu entwickeln sowie einen resilienten Umgang mit Unsicherheiten zu trainieren, um auch bei unvollständigen Informationen Prioritäten setzen zu können. (Böninger, Frenkler und Schmidhuber 2021, S. 63ff.).
Angesichts der wachsenden Komplexität gesellschaftlicher Fragestellungen, die alle Bevölkerungsgruppen betreffen, sind Lösungsansätze erforderlich, die über das Wissen Einzelner hinausgehen. Kooperation, integrative Prozesse und interdisziplinäres Denken gewinnen daher zunehmend an Bedeutung und treten gegenüber einer rein fachlichen Spezialisierung in den Vordergrund. Diese Entwicklung sollte sich in einer verstärkten Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit in Designstudiengängen widerspiegeln, etwa durch die Integration zusätzlicher interdisziplinärer Elemente in die Lehrpläne. Gleichzeitig sollten Studierende intensiver mit wissenschaftlichen Methoden vertraut gemacht werden, um fundierte Erkenntnisse gezielt in ihre Designprozesse einzubringen.
Transdisziplinarität geht noch einen Schritt weiter, indem sie über den wissenschaftlichen Kontext hinausblickt: Ziel ist es, gesellschaftliche Herausforderungen (real-world problems) gemeinsam mit Stakeholder:innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft durch fachübergreifende Kooperationen in wissenschaftliche Fragestellungen zu übersetzen. Ein zentraler Fokus unserer Forschung liegt zudem in der Entwicklung von Bildungsprogrammen für Innovation und Unternehmertum. Diese Programme entstehen in Zusammenarbeit mit Hochschulen, Gründerzentren, Unternehmen und weiteren Akteur:innen des Wissensdreiecks und basieren auf den Prinzipien des Human-centered Design.