Vor, während und nach meinem Auslandssemester in Schweden war folgender Dialog oft zu hören: „Wo genau in Schweden studierst du jetzt?“ – „In Jönköping“ – „Jön-was?“ – „Jön-schö-ping wird die Stadt ausgesprochen – liegt zwischen Stockholm und Göteborg an einem großen See.“
An genau diesem See, dem Vättern, hat das Auslandssemester wortwörtlich damit angefangen, ins kalte Wasser zu springen. Bei ungefähr 16 Grad Wassertemperatur standen in der „Kick-Off Week“, der Einführungswoche für alle neuen Studenten, unzählige Aktivitäten am Strand, im Wasser und in der Innenstadt am Programm. Da wir bei diesen Veranstaltungen bereits nach Studiengängen in Gruppen eingeteilt waren, haben wir mit vielen der ca. 150 internationalen Engineering Studenten während des gesamten Semesters die geschlossenen Freundschaften weiter ausbauen können.
Bei den ersten Vorlesungen und Übungen ist mir ein Unterschied besonders aufgefallen. Im Gegensatz zu den Lehrveranstaltungen an der FH JOANNEUM wird dort nach dem Ende der Einheit nicht geklopft. Da einfach aufzustehen und den Raum zu verlassen war am Anfang etwas ungewohnt für mich. Ansonsten habe ich, da bei allen Lehrveranstaltungen ein Projekt im Vordergrund stand, viel gelernt. Nicht nur inhaltlich, sondern auch zwischenmenschlich, da ich bei allen Projekten mit schwedischen Studierenden arbeiten durfte. Der Auftrag hinter diesen Projekten war beispielsweise eine mobile Webanwendung mittels Javascript zu erstellen oder ein Back- bzw. Frontend für eine Rezeptverwaltungs-Anwendung zu programmieren.
Die flexible Einteilung der Projekte ermöglichte es auch, ein Zeitfenster für Freizeitaktivitäten und Reisen freizuhalten. Dabei besuchte ich Städte wie Göteborg, Stockholm, Bergen, Oslo, Tallinn, St. Petersburg und Helsinki, machte eine Gletschertour und nutzte die Möglichkeit mit einem Hundeschlitten und einem Schneemobil zu fahren. All diese Erfahrungen konnte ich mit anderen Studierenden aus aller Welt teilen, die dabei zu Freunden wurden.
Das Auslandssemester war für mich eine wertvolle, positive Erfahrung und ich möchte alle, die überlegen ein Semester im Ausland zu verbringen, ermutigen, dies auch zu tun.
