Christian Graber startet am 7. Mai 2015 beim Ultra-Distanz-Rennen „Race around Slovenia“. Warum sich der Diätologie-Student so etwas antut und wie ihm sein Studium dabei hilft.
Das einzige Ziel ist das Ziel selbst
Natanja C. PascottiniAm 7. Mai 2015 um 19 Uhr wird in der slowenischen Stadt Postojna ein Startschuss fallen und die meisten Anwesenden werden kräftig in die Pedale treten. Der Start des Ultra-Distanz-Rennens „Race around Slovenia“. Mitten unter den Pedalentreterinnen und -tretern, von denen es in der Stadt, die für ihre Tropfsteinhöhlen bekannt ist, wimmeln wird, wird sich auch Christian Graber befinden. Der Diätologie-Student der FH JOANNEUM und sein Teamkollege Stefan J. Pflanzl haben dann einen langen Weg vor sich: 1.205 Kilometer. 13.000 Höhenmeter. Zwei Fahrer. Bei Tag und bei Nacht. Von Postojna Richtung Süden und dann gegen den Uhrzeigersinn einmal um Slowenien.
Selbst der eigene Motor sein
„Vor sieben Jahren habe ich mich das erste Mal auf ein Rennrad gesetzt. In dem Moment habe ich mich in die hohe Geschwindigkeit verliebt“, erzählt Christian Graber. Seit diesem Tag ist er fast nicht mehr vom Sattel zu bekommen: Er kombiniert seine Leidenschaften Radfahren und Reisen und war mittlerweile in vierzig verschiedenen Ländern. Ganz ohne Bus, Bahn oder Flugzeug, sein einziges Fortbewegungsmittel ist das Fahrrad. „Begonnen hat es mit meiner ersten Radreise von Kumberg nach Krk. Obwohl ich – angeblich – danach gesagt haben soll, dass ich so etwas nicht wieder machen werde, hat es nicht lang gedauert und ich war wieder unterwegs. Meine letzte Reise ging nach Portugal.“
Für einen Leistungssportler wie Christian Graber ist die richtige Ernährung ein großes Thema. Sein Diätologie-Studium hilft ihm dabei: „Ich kann dadurch perfekte Sporternährung mit gezieltem Training kombinieren. Außerdem unterstützt mich das Sportwissenschaftliche Labor an der FH JOANNEUM Bad Gleichenberg mit leistungsdiagnostischen Untersuchungen. Seit 2012 konnte ich so einen Leistungs-Sprung nach dem anderen verzeichnen.“
Der (Rad)-Weg zur Sportler-Karriere
Eigentlich wollte Christian Graber als Allround-Betreuer für das Different Life „NO LIMIT“ biketeam mitmachen. „Ich war eigentlich wegen meines Radreise-Erfahrungsschatzes und meiner diätologischen Expertise dabei. Ein Athlet hatte dann aber nicht genug Zeit für das harte Training und ich wurde, sozusagen, zum Fahrer befördert“, sagt Christian Graber. „Mit meinem Start beim Race around Slovenia möchte ich den Grundstein für meine sportliche Karriere legen.“ Ein Grundstein, der ihm vieles abverlangt. Im Moment trainiert er mindestens zehn Stunden wöchentlich, bevorzugt auf dem Rad: „Meistens nutze ich die Strecke von Kumberg nach Bad Gleichenberg, um zu trainieren. Daher pendle ich meist mit dem Rad zur Fachhochschule. In eine Richtung sind das 53 Kilometer.“
Gut umsorgt durch Slowenien
Beim Rennen selbst werden er und Stefan J. Pflanzl von einem Team unterstützt: Eine eigens aus Berlin angereiste Physiotherapeutin im Schlaf-Wagen mit Chauffeur, ein Media-Team mit Kameramann und Fotograf und Betreuer in einem Pacecar begleiten die beiden auf den 1.205 Kilometern. Für beide Athleten ist dies das erste Ultra-Distanz-Rennen. „Deswegen ist unser einziges Ziel das Ziel selbst. Die schnellsten Athleten benötigen ca. 40 Stunden für dieses Rennen. Wir haben uns eine Zeit von 50 bis 60 Stunden vorgenommen. Hauptsächlich geht es uns darum, Erfahrungen zu sammeln.“ Denn, so Christian Graber: „Durch dieses Projekt kann ich wesentlich mehr lernen, als wenn ich täglich theoretische Sporternährungs-Literatur verschlinge.“