Eine Investition in die Bildung ist die beste und wirksamste Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Wissen ist die wichtigste Ressource in einem globalen Wettbewerb und die Ressource, die wir durch Bildung vermehren können.
Für die Zukunft ausbilden
Karl Peter Pfeiffer, 04. März 2015Aber wie soll eine Hochschulausbildung im 21. Jahrhundert gestaltet sein, damit diese die intellektuellen und sozialen Fähigkeiten der Studierenden optimal fördert, sie auf ihre zukünftigen Berufe und für den Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Führungskräften in Gesellschaft und Wirtschaft vorbereitet?
Bedarf ermitteln
Die vor rund 20 Jahren in Österreich gegründeten Fachhochschulen – „Universities of Applied Sciences“ – bieten eine an Berufsbildern orientierte, anwendungsbezogene und wissenschaftlich fundierte Hochschulausbildung. Die Inhalte werden von Entwicklungsteams erarbeitet, dem auch immer mehrere Expertinnen und Experten angehören, um den Bezug zur Praxis sicher zu stellen. Des Weiteren geht der Entwicklung eines jeden Studiengangs eine umfassende Bedarfsanalyse voran, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Absolventinnen und Absolventen zu ermitteln, wodurch sich auch zumeist beste Berufsaussichten für sie ergeben.
Kompetenz fordern
Um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten, wird nicht nur hohe fachliche Kompetenz, sondern auch hohe didaktische Kompetenz von den Hochschullehrerinnen und -lehrern gefordert. Im digitalen 21. Jahrhundert ist der Zugang zu Wissen einfacher und andere Aspekte wie analytisches und interdisziplinäres Denken, Kreativität, ökologisches Bewusstsein basierend auf einer guten Grundlagenausbildung und die Nutzung neuer Medien sind die Systemkomponenten von neuen Lehr- und Lernmodellen. Daher hat die FH JOANNEUM schon vor einigen Jahren eine verpflichtende hochschuldidaktische Weiterbildung eingeführt.
Auch im Rahmen der steirischen Hochschulkonferenz wird mit Unterstützung des Landes eine hochschulübergreifende didaktische Weiterbildung konzipiert. Dabei wird auch die Wissensvermittlung durch die Nutzung neuer Medien, wie beispielsweise E-Learning oder der didaktische Aufbau von MOOC´s ein Schwerpunkt sein.
Lebensqualität sichern
Die Bedeutung von Bildung für die Sicherung der Lebensqualität, für Innovation und für das erfolgreiche Bestehen in einem globalen Wettbewerb ist unbestritten. Aber wie gut ist unser Bildungssystem auf diese Herausforderungen vorbereitet und wie gut nutzen wir die Möglichkeiten des Informations- und Wissenszeitalters? Haben wir die richtigen Ausbildungsmodelle oder sind diese nicht schon ziemlich veraltet, was für gewisse Teile unseres Bildungssystems mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gilt. Wenn Hochschulen aufgrund zunehmender Unterdotierung Gestaltungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Freiräume für Grundlagenforschung, angewandte Forschung und experimentelle Entwicklung, moderne Laborausstattung, Forschungsfreiräume für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Gründung von innovativen Start-Ups oder für die Entwicklung neuer Lehr- und Lernmodelle verlieren, so laufen wir Gefahr, dass wir unserer Jugend keine ausreichend hohe qualitative Ausbildung anbieten können und wir auch systematisch an Lebensqualität verlieren.