Bessere Kommunikation – bessere Behandlungsmöglichkeiten

 

Die Logopädin Kerstin Nonn verfasste ihre Dissertation unter dem Titel „Narrative Fähigkeiten in der mündlichen Kommunikation von Menschen mit geistiger Behinderung“. Am Freitag, den 17. März 2017, präsentierte sie ihre Forschungsergebnisse im Rahmen der Vortragsreihe Logopädie.

Menschen mit mentaler Beeinträchtigung fällt es häufig schwer, gesundheitliche Probleme zu kommunizieren. Diese gesundheitlichen Probleme bleiben deshalb oft unerkannt und unbehandelt. Kerstin Nonn präsentierte in ihrem Vortrag unter anderem Leitfäden für gelingende Kommunikation, die sie im Rahmen ihrer Forschung erarbeitet hat.

Die Logopädin untersuchte in einer Studie im Rahmen des Gesundheitsprogramms Healthy Athletes von Special Olympics Deutschland die mündliche Erzählfähigkeit von erwachsenen Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Es ging darum, eine Geschichte eingebettet in ein Gespräch nachzuerzählen und eigene Gedanken zum Thema „Gesundheit“ einem unbekannten Gesprächspartner mitteilen zu können. Mithilfe der Nacherzählung wurde auch die Wirksamkeit von leichter Sprache an insgesamt 160 Probandinnen und Probanden untersucht.

Das Ergebnis
Im Vortrag am 17. März wurden die Ergebnisse zur Erzählfähigkeit und Wirksamkeit von leichter Sprache vorgestellt. Aus den Ergebnissen leiten sich ein Unterstützungsbedarf zur Verbesserung der sozial-kommunikativen Teilhabe sowie die Empfehlung des Einsatzes von leichter Sprache ab. Patientenzentrierte Kommunikation ist auch hier oftmals der Schlüssel: Im Hinblick auf Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zählen dabei eine klare Struktur des Gesprächs, ausreichend Zeit und eine uneingeschränkt wertschätzende und akzeptierende Haltung. Dies wirkt sich ganzheitlich auf das Wohl der Patientin beziehungsweise des Patienten aus.

Zur Vortragsreihe: Die Vortragreihe Logopädie wird vom Institut Logopädie der FH JOANNEUM organisiert und durchgeführt. Mehrmals jährlich finden Vorträge statt, die nicht nur Logopädinnen und Logopäden, sondern auch Interessierten offenstehen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Tipp:

Weitere Informationen finden Sie auch im Blogartikel.