Warum sich studieren für HTL-Absolventen auszahlt
Andreas Zapfl hat an einer HTL maturiert und studiert jetzt „Elektronik und Computer Engineering“.

Warum sich studieren mit HTL-Abschluss auszahlt

Nidia M. Patz,

Andreas Zapfl (21) ist aus Köflach und arbeitet in seiner Freizeit freiwillig beim Roten Kreuz. Patrick Fleischhacker aus Ratschendorf ist 23 Jahre alt und treibt gerne Sport. Was die beiden verbindet? Sie haben beide an einer HTL maturiert und studieren nun „Elektronik und Computer Engineering“ an der FH JOANNEUM in Graz. Andreas Zapfl im ersten Semester, Patrick Fleischhacker im dritten. Hier erzählen die beiden nun, warum es sich für HTL-Absolventinnen und Absolventen auszahlt zu studieren.

Wie bist du auf das Studium gekommen?

Andreas Zapfl: Studiengangsleiter Christian Vogel hat das Studium in meiner Schule präsentiert. In den ersten 20 Minuten hat er mich davon überzeugt, es das richtige Studium für mich ist. Bis heute bin ich mir sicher, dass das die richtige Entscheidung war.

Patrick Fleischhacker: Ich habe die HTL Kaindorf besucht und danach drei Jahre programmiert. Da das Studium mich eigentlich schon nach der HTL interessiert hat, habe ich mich dann dazu entschlossen.

Warum hast du dich dazu entschieden, „Elektronik und Computer Engineering“ zu studieren?

Andreas Zapfl: Der Bereich interessiert mich und das Studium ist optimal strukturiert. Durch die kleine Gruppe an Studierenden in den Jahrgängen kennt man die Professorinnen und Professoren persönlich und man kann sogar von einer „Einzelbetreuung“ profitieren.

Patrick Fleischhacker: Ich hatte beim Arbeiten das Gefühl, dass ich noch mehr wissen und lernen möchte. Das Studium erschien mir für die Weiterbildung perfekt.

Was macht dir am Studium am meisten Spaß? Hast du Lieblingsgegenstände? Was interessiert dich besonders?

Andreas Zapfl: Für mich ist das Programmieren am spannendsten. Aber auch „Kommunikation & Teamtraining“ ist sehr interessant, da der Professor die Lehrveranstaltung super gestaltet.

Patrick Fleischhacker: Programmieren macht mir auch großen Spaß, genauso wie die Schaltungstechnik.

Welcher Mehrwert lag für dich darin, an der FH JOANNEUM zu studieren, statt gleich nach der HTL arbeiten zu gehen?

Andreas Zapfl: Das Studium bietet sich ideal für Maturantinnen und Maturanten an, die in der HTL auch einen Elektronik-Zweig besucht haben. Warum also nicht weiter studieren? Nach nur drei Jahren hat man einen Abschluss und lernt noch viel Spezifisches dazu.

Patrick Fleischhacker: Man erweitert sein Wissen durch ein Studium immens. Außerdem macht man sich mit einem Abschluss den Weg frei, auch höhere Positionen anstreben zu können, die ein Studium voraussetzen.

Hast du dir zu Anfang leichter getan als Kolleginnen und Kollegen aus anderen Schulen? Wenn ja, in welchen Bereichen?

Andreas Zapfl: Ja, da ich dank dem Elektronik-Zweig schon eine gute Grundlage hatte. Vor allem in technischen Fächern habe ich mir leichter getan als meine Kolleginnen und Kollegen aus anderen Schulen.

Patrick Fleischhacker: Ja, vor allem in den ersten beiden Semestern. Besonders in Fächern wie Programmieren und Elektrotechnik.

Ab welchem Semester hast du Neues gelernt, das dir aus der HTL noch nicht bekannt war?

Andreas Zapfl: Schon im ersten Semester waren Dinge dabei, die ich aus der HTL noch nicht gekannt habe. Studierenden, die von der HTL kommen, würde ich nicht raten, sich die Fächer im ersten Semester anrechnen zu lassen. Man lernt immer Neues dazu und hat so einen ruhigeren Einstieg ins Studium.

Patrick Fleischhacker: Eigentlich hat es seit dem ersten Semester Sachen gegeben, die in der HTL nicht so detailliert erklärt worden sind beziehungsweise die einfach hingenommen worden sind. In der Fachhochschule wird die Thematik viel detaillierter erklärt. Es gibt auch im dritten Semester noch Sachen, die ich in der HTL gehört habe, aber eben nicht so genau.

Welche Tipps kannst du Schülerinnen und Schülern geben, die von der HTL kommen und interessiert am Studium sind?

Andreas Zapfl: Es ist nicht unbedingt notwendig sich vor Studienbeginn vorzubereiten, aber man sollte im Studium unbedingt am Ball bleiben und nicht glauben, dass man das alles schon könne. Gewisse Dinge werden an der Fachhochschule anders gelehrt als in der Schule.

Patrick Fleischhacker: Man darf auf keinen Fall glauben, dass man schon alles weiß und es ist wichtig, immer mitzulernen. Es ist schön, dass die HTL eine gute Basis bildet, aber man darf die Vorteile auf keinen Fall ausreizen.

Durch die kleine Anzahl an Studierenden in den Jahrgängen kennt man die Professorinnen und Professoren persönlich und man kann sogar von einer „Einzelbetreuung“ profitieren.

Andreas Zapfl

Was willst du nach dem Bachelor machen? Wie sieht deine berufliche Zukunft aus?

Andreas Zapfl: Nach dem Bachelor-Studium folgt wahrscheinlich das dazugehörige Master-Studium. Mein Traum ist aber, ein Start-up im Bereich der Kombination zwischen Hardware und Software zu gründen.

Patrick Fleischhacker: Wahrscheinlich bewerbe auch ich mich für den Master „Electronics & Computer Engineering“. Später würde ich mich gerne auf Schaltungsdesign fokussieren.

Warum würdest du Kolleginnen und Kollegen ein Studium an der Fachhochschule empfehlen?

Patrick Fleischhacker: Die Fachhochschule ist persönlich und familiär, da man einer von nur rund 20 Studierenden ist. Der direkte Kontakt zu Lehrenden ist demnach auch gegeben, was nicht nur für den Lernerfolg wichtig sein kann, sondern auch für die berufliche Zukunft.

Wie findest du den Kontakt zu Firmen, in denen du vielleicht nachher arbeiten willst oder zumindest ein Praktikum machen willst?

Andreas Zapfl: Über Beziehungen der Fachhochschule, die viele Partnerfirmen hat, und über das Netzwerk der Firma, in der ich zuerst gearbeitet habe.

Patrick Fleischhacker: Durch Veranstaltungen wie die „Future Engineers“ und Vortragende, die aus der Wirtschaft kommen und gute Beziehungen haben.

Patrick Fleischhacker vor einem Computer.
Foto: Nidia M. Patz
Auch Patrick Fleischhacker ist HTL-Absolvent und jetzt Student von „Elektronik und Computer Engineering“.
Tipp:

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